Das Wesen der Erkrankung ist ein Immundefekt
Das Multiple Myelom wird auch als Plasmozytom bezeichnet, da die Ursache der Erkrankung eine Entartung der sogenannten Plasmazellen ist. Normalerweise bilden Plasmazellen Antikörper für die Abwehr von Krankheitserregern. Beim Multiplen Myelom wird durch das fehlgeleitete, bösartig erkrankte Immunsystem die Abwehr, sowie die Blutbildung im Knochenmark unterdrückt.3
Die Erkrankung kann über Jahre ohne Anzeichen verlaufen
Jede/r vierte Betroffene hat bei Diagnosestellung noch keine Beschwerden und so wird die Diagnose oft eher zufällig im Rahmen einer Blutuntersuchung gestellt.1 Erste Anzeichen der Erkrankung sind häufig allgemein und bedingt durch Blutarmut oder Knochendefekte. Dazu gehören Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit, Abgeschlagenheit und Müdigkeit sowie Knochenschmerzen.3
Mit innovativen Behandlungen die Erkrankung in Schach halten
Die Behandlung des Multiplen Myeloms zielt darauf ab, die Erkrankung zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen - eine Heilung gibt es allenfalls für einen kleinen Teil der Patienten.6 „Dennoch ist es Ziel, eine annähernd normale Lebenserwartung anzustreben ohne Beschwerden durch die Erkrankung und möglichst mit geringen Nebenwirkungen“, so der Experte. „Eine der prominentesten Therapien ist die Stammzellentransplantation. Daneben werden zielgerichtete Therapien eingesetzt oder Therapien, die das Immunsystem so modifizieren, dass es sich selbst gegen die Erkrankung richtet“, erklärt Dr. Salwender. Zunehmend werden neue Arzneimittel entwickelt, die zunächst bei einem Rückfall der Erkrankung eingesetzt werden.
Mit einem gesunden Lebensstil die Behandlung unterstützen
„Die Patienten sollen normal weiterleben“, rät Dr. Salwender. Der Arzt empfiehlt zusätzlich zu der individuell vereinbarten Therapie eine gesunde Lebensführung mit einer ausgewogenen Ernährung mit viel Obst und Gemüse, die Reduktion von Infektionsrisiken und ausreichendes Trinken, um die Nieren zu unterstützen. Auch sportliche Aktivitäten sind wünschenswert und sollten regelmäßig erfolgen, um die Knochen und die Muskulatur zu stärken.4,5
1. Onkopedia-Leitlinie „Multiples Myelom“, Hrsg. DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V., Stand 5/2018, verfügbar unter https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/multiples-myelom/@@guideline/html/index.html
2. Multiples Myelom: Ein Ratgeber für Patientinnen und Patienten. ESMO/Anticancer Fund-Patientenleitlinie, Stand 2017, verfügbar unter https://www.esmo.org/content/download/138233/2546609/file/DE-Multiples-…
3. Blauer Ratgeber „Plasmozytom Multiples Myelom“, Hrsg. Stiftung Deutsche Krebshilfe, Stand 4/2018, verfügbar unter https://www.krebshilfe.de/infomaterial/Blaue_Ratgeber/Plasmozytom-Multi…
4. Das multiple Myelom. Ratgeber für Patienten und Angehörige. Asklepios-Klinik St. Georg, Hamburg; 04/2017
5. Patientenhandbuch Multiples Myelom 2017; Universitätsklinikum Heidelberg
6. Robert-Koch-Institut Krebs in Deutschland | 2015/2016 (krebsdaten.de), abgerufen am 1.10.2021
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