Hugo van der Goes, Monforte-Altar, um 1470/75
Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Dietmar Gunne Anzeige
Hugo van der Goes, Monforte-Altar, um 1470/75

Hugo van der Goes - Zwischen Schmerz und Seligkeit

540 Jahre nach dem Tod des Künstlers, feiert die Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin eine Premiere.

Hugo van der Goes, Marientod, um 1480, Brügge, Groeningemuseum
Musea Brugge, artinflanders.be, Foto: Dominique Provost
Hugo van der Goes, Marientod, um 1480, Brügge, Groeningemuseum

Zwei seiner monumentalen Arbeiten, der „Monforte-Altar“ (um 1470/75) und die „Geburt Christi“ (um 1480), befinden sich in der Gemäldegalerie in Berlin. Aus diesem Grund bietet sich die Sammlung wie keine andere für eine Sonderausstellung an. Beide Berliner Tafelbilder sind in den vergangenen zwölf Jahren aufwendig restauriert worden. Auch sein spätes Meisterwerk, der „Marientod“ des Groeningemuseums in Brügge, das Flandern bisher noch nie verlassen hat, wurde jüngst umfassend restauriert und wird einen Höhepunkt der Berliner Schau darstellen.

Die Biografie des Hugo van der Goes fasziniert heute in demselben Maße wie seine Gemälde. 1470 etwa brach er aus unbekannten Gründen seine erfolgreiche Karriere ab und trat als Laienbruder in ein Kloster bei Brüssel ein. Nach einigen Jahren im Kloster aber wurde van der Goes plötzlich von einer rätselhaften Geisteskrankheit befallen, von der ein Mitbruder später berichtete: Der Maler glaubte sich verdammt und versuchte sich das Leben zu nehmen. Im späten 19. Jahrhundert wurde van der Goes deshalb als Prototyp des „wahnsinnigen Genies“ betrachtet, mit dem sich sogar Vincent van Gogh identifizierte.

Hugo van der Goes, Sündenfall des Wiener Diptychons, um 1477/79, Wien, Kunsthistorisches Museum
KHM-Museumsverband
Hugo van der Goes, Sündenfall des Wiener Diptychons, um 1477/79, Wien, Kunsthistorisches Museum

31.03.2023 bis 16.07.2023

Anhand von etwa 60 hochkarätigen Exponaten, darunter Leihgaben aus 38 internationalen Sammlungen, wird die Berliner Ausstellung die Kunst des Hugo van der Goes in zuvor nie dagewesener Weise erlebbar machen. Im Mittelpunkt stehen zwölf der 14 heute van der Goes zugeschriebenen Gemälde sowie die beiden als eigenhändig erachteten Zeichnungen. Darüber hinaus werden einstmals bekannte, im Original jedoch verlorene Kompositionen des Meisters in zeitgenössischen Wiederholungen und Nachzeichnungen präsentiert. Zuletzt widmet sich die Ausstellung der unmittelbaren Nachfolge des Malers mit einer Auswahl herausragender, deutlich von Hugo van der Goes‘ Stil geprägter Werke wie dem spektakulären „Hippolytus-Triptychon“ des Museum of Fine Arts, Boston und der berühmten „Anbetung Christi“ des französischen Malers Jean Hey aus dem Musée Rolin in Autun.

„Hugo van der Goes. Zwischen Schmerz und Seligkeit“ wird kuratiert von Stephan Kemperdick, Kustos für altniederländische und altdeutsche Malerei an der Gemäldegalerie, und Erik Eising, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Gemäldegalerie.

Kontakt und weitere Informationen

Hugo van der Goes - Zwischen Schmerz und Seligkeit
31.03.2023 bis 16.07.2023
Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Gemäldegalerie
Matthäikirchplatz,10785 Berlin

Öffnungszeiten:
Montag bis Mittwoch 10:00 Uhr - 18:00 Uhr
Donnerstag 10:00 - 20:00 Uhr
Freitag bis Sonntag: 10:00 - 18:00

 
Staatliche Museen zu Berlin / David von Becker
 
 
Staatliche Museen zu Berlin / David von Becker