„Ein Land ist kein Hotel, das voll ist“

Bach verbindet
Am Samstagmorgen hat der US-amerikanische Cellist Yo Yo Ma ein Konzert an der Grenze zwischen den USA und Mexiko gegeben. Auf der Juarez-Lincoln International Bridge, welche über den Rio Grande das US-amerikanische Texas und das mexikanische Laredo verbindet, spielte Ma Johann Sebastian Bachs erste Cello-Suite.„Ich habe mein ganzes Leben an Grenzen verbracht, zwischen Kulturen, zwischen Disziplinen, zwischen Musik, zwischen Generationen“ sagte Ma zum Publikum. „Ein Land ist kein Hotel und es ist nicht voll“ fügte er hinzu und spielte dabei auf die Worte von US-Präsident Donald Trump an, welcher Amerika im Zusammenhang der Grenzsicherheit als „voll“ bezeichnet hatte. „In den Kulturen bauen wir Brücken, keine Mauern“ so Ma.
Bach Projekt
Yo Yo Mas Auftritt war Teil seines Bach-Projekts, in dem Ma innerhalb einer Reise von zwei Jahren auf sechs Kontinenten und 36 unterschiedlichen Städten alle sechs Cello Suiten Johann Sebastian Bachs spielen möchte.In jeder Stadt gibt es einen so genannten „Day of Action“, einen Aktionstag, der kreative Erfahrungen und öffentliche Diskussionen mit Künstlern fördert.
Ma spielte im Rahmen des Bach-Projektes bereits in Mumbai, Leipzig oder Youngstown.
„Ich glaube, dass wir in Zeiten von Stress, Verwirrung und Unsicherheit das miteinander teilen sollten, das uns Trost und einen Sinn spendet. Bach macht das. Wenn seine Musik uns berührt, dann finden wir zu unseren gemeinsamen Wurzeln als Mensch zurück.“