Allein hinter den Kulissen
Black Box Theater in Stuttgart

Die Gänge, die Bühne, der Publikumssaal, die Maske, die Garderobe, der Eingangsbereich, die Proberäume einfach alles ist leer. Ein typisches Bild in der heutigen Zeit und es hat schon was gespenstisches wenn man sich diese absolute Leere und Stille ansieht. Das empfand auch Regisseur Stefan Kaegi vom Stuttgarter Theater so und er nutzte die Leere. „Das ist jetzt ein Privileg, ein Haus für den Einzelnen begehbar zumachen“. Im fünf Minuten Tackt sind die Besucher auf dem Weg durch das Theater und das ganz alleine. Am Ende stehen die Besucher auf der Bühne und blicken in den Zuschauerraum, dort wo sie sich eigentlich sonst immer befinden. „Theater ist eigentlich etwas zum Beobachten, jetzt ist man selbst mittendrin.“
Die Gespenster des Theaters
„Das Theater ist eigentlich eine temporäre Ruine des Spektakels“, erklärt Kaegi und in diesem Sinne sollen die Besucher praktisch Gespenster begegnen. Durch die Kopfhörer wird nämlich gehört, was einst dort geschehen ist und was hoffentlich bald wieder sein wird. Die typischen und alltäglichen Geräusche, der Maskenbildner, Schauspieler, Bühnenbildner und eben von allem was sonst so im Theater passiert. Es hat etwas gespenstisches und Gänsehautpotential.Einmalige Möglichkeit
„Die Idee ist entstanden weil mein Terminkalender leer war. Eigentlich hätte ich das aber gerne schon früher umgesetzt.“ Das Stück nutzt die derzeitige Lage und gibt dem Publikum die einmalige Möglichkeit einen ganz neuen Blick auf das Theater zu bekommen. Für die Zukunft, wenn alles wieder in gewohnten Bahnen verläuft, ist die Black Box allerdings nichts. Da fehlt schlicht und einfach der Platz: „ Es ist eine privilegierte Zuschauersituation, die sich nur in der jetzigen Zeit rechnet.“Theater zum Anfassen und erleben. Der Zuschauer selbst im Mittelpunkt. Keine Schauspieler, keine Bühnenkunst, nur er alleine und das Theater.
Bühne mal anders sieht man auch in Ammerbuch im Kreis Tübingen. Hier wurde das Freibad über den Sommer zur Bühne umfunktioniert. Jetzt geht es für alle hinab in den Orchestergraben.
Ein bisschen Schauspielkrimi gibt es auch in der Wahren Geschichte. Ein gefährliche Landung begeisterte Daniel Regener aus der Klassik Radio Musikradaktion.
(A. Kohler)