Wer singt denn da? Der Vogelphilipp weiß es!
Was der Vogelgesang verrät und wie er Komponisten inspirierte

Der Vogelphilipp: Vogelstimmenhotline klärt auf
Es begleitet uns vom Sonnenauf - bis Sonnenuntergang: fröhliches Vogelgezwitscher. Damit wir wissen, welche Vogelarten in unserer Umgebung singen, gibt es die Vogelstimmenhotline. Einfach den Vogelgesang mit dem Smartphone aufnehmen und per Whatsapp, Telegram oder Threema an die Nummer vom "Vogelphilipp" schicken. Der hört sich das Ganze an und schreibt dann zurück, wen Sie gehört haben, zusammen mit eine paar Infos zum angefragten Exemplar.Vogelphilipp: wie ihm die Idee zur Hotline kam
Hinter der Hotline und dem Namen "Vogelphilipp" steht der Diplom-Naturschützer und Ornithologe Philipp Herrmann. "Nachdem meine Frau mit ihren Freundinnen immer über WhatsApp-Sprachnachrichten kommuniziert hat, dachte ich mir, ob das wohl auch mit Tierstimmen geht. Und nachdem ich seit über 15 Jahren Vogelstimmenwanderungen anbiete und die Leute immer am Ende einer Führung fragen: 'in meinem Garten singt immer ein Vogel und der macht so und so. Wissen Sie, was das für einer ist?' habe ich jetzt die Möglichkeit zu sagen: nehmen Sie es einfach auf und schicken Sie es mir, dann sage ich es Ihnen."Schüchtern oder Starallüren: Charaktere der Vögel
So wie es bei uns Menschen verschiedene Stimmlagen und Charaktere gibt, z.B. auch Menschen die nur unter der Dusche singen und andere die das auch gerne auf der Bühne tun, so gibt es auch bei den Vögeln unterschiedliche Exemplare: "Rotkehlchen singen eher melancholisch, plätschernd, perlend während der Buchfink richtig schlägt und kräftig ist und der Zaunkönig wie ein kleiner Presslufthammer, der Gas gibt und ganz schnell und ratternd singt. Da gibt es viele Unterschiede bei den Vögeln: die einen sind eher ruhig und singen eher im Versteckten und die anderen setzen sich ganz oben auf die Baumspitze und singen schmetternd", erklärt der Vogelphilipp.Bayrisch oder norddeutsch: die Dialekte bei Vögeln
Dabei gibt es bei den Vögeln auch wie bei Menschen Dialekte, die von Region zu Region unterschiedlich sind, so z.B. bei Buchfink und Goldammer. "Bestimmte Elemente sind gleich, doch vorne oder hinten gibt es dann einen Piepser oder Schmetterer mehr oder weniger. Und so kann es sein, dass der bayerische Buchfink anders singt als der in Norddeutschland, meint der Vogelphilipp.Gemeinsame Sprache der Vögel
Wenn Gefahr droht, dann können sich Vögel allerdings auch sprachübergreifend verständigen, ähnlich wie bei uns Menschen z.B. das internationale SOS Signal:Der Vogelphilipp erklärt: "Z.b. haben Meisen, Rotkehlchen und Amseln alle einen ähnlichen Warnruf. Sie machen ein hohes "Ziiiiii" - und so wissen die anderen, obwohl sie nicht von der selben Art sind, dass da gerade ein Sperber über sie hinwegfliegt. So können sie sich auch artübergreifend verstehen."Wie der Vogelgesang Komponisten inspirierte
"Seit jeher haben sich die Menschen für die Natur auch begeistert und gerade im Frühjahr ist das ja sehr intensiv und da kann man sich schon vorstellen, dass man als Musiker inspiriert wird und sich die ein oder andere Sache abguckt aus dem Vogelreich", meint der Vogelphilipp. Und tatsächlich gibt es zahlreiche Komponisten, die sich vom Vogelgesang inspirieren ließen und ihn auch in ihre Kompositionen einbauten: so kommen z.B. in der sechsten Sinfonie von Ludwig van Beethoven Nachtigal, Kuckuck und Wachtel vor, Vivaldi lässt eine ganze Vogelschar in seinen vier Jahreszeiten lebendig werden und auch Gustav Mahler hat in seiner dritten Sinfonie Vögel des Waldes eingebaut.Es lohnt sich also, auf Vogelpirsch zu gehen - gerade ganz besonders, wo der Auto- und Fluglärm sich in Grenzen hält und man selbst öfter im Garten, auf dem Balkon oder am Fenster sitzt.
Die Vogelstimmenhotline ist erreichbar:
- via whatsapp innerhalb Bayerns unter der: 0160-4424450
- via whatsapp, Threema und Telegram außerhalb Bayerns unter der: 0160-7020981
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