Daniel Harding wird Pilot
Nach Pult nun Cockpit

Daniel Harding ins Cockpit
Der britische Dirigent Daniel Harding hat angekündigt, dem Dirigentenpult vorübergehend fernzubleiben und stattdessen eine Karriere als Flugkapitän zu verfolgen. In der kommenden Saison will der 43-Jährige ein Sabbatical einlegen.Gegenüber der spanischen Tageszeitung „El País“ sagte Harding, dass er in Zukunft für die Fluggesellschaft Air France als Pilot in kommerziellen Flügen sitzen würde. Bis zur Saison 2019/2020 ist Harding Chef des Orchestre de Paris.
Höhenflug nicht nur am Pult
Schon seit vielen Jahren begeistert der in Oxford geborene Harding sich fürs Fliegen. Er hatte sich in seinem Haus in Frankreich einen Flugsimulator mit Cockpit einrichten lassen und 2017 seine Fluglizenz erworben.Zwischen der Arbeit eines Dirigenten und eines Piloten sieht Harding durchaus Parallelen: „Als Pilot sitzt man da und drückt auf Knöpfe, das meiste übernimmt der Computer. Und so ist es beim Dirigieren und dem Orchester. Der Dirigent steuert mit den Händen, aber nur das Orchester spielt“, so Harding in einem Interview mit den Berliner Philharmonikern.
Daniel Harding
Mit 17 Jahren wurde Daniel Harding der Assistent Simon Rattles. Harding studierte anschließend unter anderem an der Cambridge University, folgte aber noch während seines Studiums dort dem Ruf Claudio Abbados, der Harding zu seinem Assistenten bei den Berliner Philharmonikern machte.Drei Jahre lang war Harding bis 2000 Chefdirigent des Sinfonieorchesters Trondheim, anschließend war er drei Jahre bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, acht Jahre beim Mahler Chamber Orchestra und Erster Gastdirigent beim London Symphony Orchestra. Seit 2007 leitet Harding das Schwedische Radiosinfonieorchester. Aktuell ist Harding seit 2016 Chef des Orchestre de Paris und wird seinen Posten dort vorzeitig zum Ende der Saison 2019/2020 verlassen.