Die Wahre Geschichte der Woche: Ein beleuchtetes Stopfei
Ausgewählt und Kommentiert von Thomas Ohrner

Das er der erste Kanzler der BRD nach dem Zweiten Weltkrieg wurde, das weiß jedes Kind.
Wenig bekannt ist, dass Konrad Adenauer auch ein raffinierter Erfinder war: Für eine Sojawurst und ein "Notzeitenbrot" erhielt er sogar Patente.
Und dann war da noch das leuchtende Stopfei
In der wahren Geschichte haben wir diese Woche gehört, dass er seine Gattin dabei beobachtete, wie sie die über ein Stopfei gespannte löchrige Socke unter eine starke Lampe halten oder aber nach draußen ins Helle gehen musste, um die Stiche zielsicher zu setzen.Schlaue Hilfe
Als praktisch veranlagter und handwerklich geschickter Mensch wollte der spätere Bundeskanzler da nicht länger zuschauen und erfand eine pfiffige Abhilfe: das batteriebetriebene Stopfei mit Innenbeleuchtung. In seinem 1938 verfassten Schreiben an die Beamten des Reichspatentamtes nennt er seine Erfindung eine „Einrichtung zur Ausbesserung von Geweben“.Leider kein Patent
Die Berliner Beamten lehnten aber den Patentantrag ab. Eine derartige Stopfhilfe war nämlich bereits durch einen Schweizer und drei amerikanische Patentschriften geschützt.Nichtsdestotrotz, bevor sich der spätere Staatsmann mit sozialer Marktwirtschaft, Westbindung und Wiederbewaffnung herumschlug, hatte dieser Politiker geniale Geistesblitze.
Für mich ist und bleibt Konrad Adenauer daher der Daniel Düsentrieb unter den deutschen Kanzlern.
Thomas Ohrner
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