Dirigent Michael Gielen gestorben

Der deutsch-österreichische Dirigent und Komponist Michael Gielen ist tot. Er starb in seinem Haus am Mondsee in Österreich im Alter von 91 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung.
Große Stationen seiner Karriere waren die Oper Frankfurt, welcher er während seiner Zeit als Direktor internationale Bedeutung verschaffte.
Auch das BBC Symphony Orchestra und das Cincinnati Symphony Orchestra leitete Gielen. Dabei fiel er immer wieder als Vorkämpfer der neuen Musik auf. Gielen arbeite immer wieder eng mit der Staatskapelle Berlin und der Staatsoper Unter den Linden zusammen, sowie mit dem Konzerthausorchester Berlin, wo er vor allem mit romantischem Repertoire begeisterte.
2014 verabschiedete sich Michael Gielen aus gesundheitlichen Gründen vom Dirigentenpult.
Frühes Exil
Michael Gielen wurde 1927 in Dresden geboren, wanderte mit seinen Eltern noch während seiner Kindheit 1940 nach Buenos Aires in Argentinien aus, da seine Mutter aufgrund ihres jüdischen Glaubens in der Heimat verfolgt wurde.In Buenos Aires erhielt Gielen früh eine Ausbildung in Klavierspiel und Komposition durch die Kontakte der Familie zum ebenfalls im Exil lebenden Dirigenten Fritz Busch. Gielen beginnt im Alter von 19 Jahren zu komponieren.
Rückkehr nach Europa
1950 geht Gielen nach Österreich und wird in Wien der Assistent Herbert von Karajans und Karl Böhms an der Wiener Staatsoper. Am königlichen Opernhaus in Stockholm nimmt er selbst seinen ersten Posten als Chefdirigent an.Er macht sich besonders verdient bei Aufführungen Neuer Musik: so bringt er etwa 1965 die als unaufführbar gegoltene Oper „Die Soldaten“ von Bernd Alois Zimmermann zur Uraufführung.
Während seiner Zeit als Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt zwischen 1977 und 1987 gewinnt das Opernhaus internationale Bedeutung. Ab 1989 steht Gielen beim SWF Sinfonieorchester Baden-Baden (später SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg) am Pult.