Entscheidung über Barenboim im Sommer

Barenboims Führungsstil in der Kritik
Der Kultursenator Berlins, Klaus Lederer, hat angekündigt, im Sommer eine Entscheidung über die Zukunft Daniel Barenboims als Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden zu treffen. Gegen Barenboim wurden im Dezember vergangenen Jahres schwere Vorwürfe zu seinem Führungsstil erhoben.Im Dezember 2018 beschrieb das deutsche Online-Magazin „Van“ im Artikel „Poltergeist. Wer hat Angst vor Daniel Barenboim?“ den Dirigenten als unberechenbaren Machtmenschen, der seine Mitarbeiter demütige. Mitarbeiter der Berliner Staatsoper berichteten von Wutausbrüchen und sogar Handgreiflichkeiten seitens Barenboim.
Untersuchungen zu Barenboim
Barenboims Führungsstil an der Berliner Staatsoper wird derzeit untersucht, wobei es sich um eine interne Untersuchung durch den Opernintendanten Matthias Schulz handelt. Dieser zeigte sich bereits im Dezember 2018 mit Barenboim solidarisch und erklärte gegenüber der „Van“: „Problematisches Verhalten durch Daniel Barenboim, der Höchstleistungen erbringt, ist uns zu keinem Zeitpunkt bekannt geworden“.Lederer wolle die Untersuchung Schulz‘ zunächst abwarten, bevor er eine Entscheidung treffe. „Ich führe derzeit viele Gespräche mit allen Beteiligten“, erklärte Lederer am Mittwoch in Berlin. „Ich will am Ende selbst dafür ein Gefühl haben.“ Ausschlaggebend aber solle sein, was das Orchester wolle.
Barenboim weist Vorwürfe zurück
Der 76-jährige Dirigent wies daraufhin, dass es immer wieder Differenzen zwischen Dirigenten und Musikern gäbe. Die Vorwürfe, seine Mitarbeiter gedemütigt oder eingeschüchtert zu haben, weist er zurück. Die Anschuldigungen deutet Barenboim als Kampagne, um seine aktuell laufenden Vertragsverhandlungen mit der Berliner Staatsoper zu erschweren.Seit 1992 hat Daniel Barenboim das Amt als Künstlerischer Leiter und Generalmusikdirektor an der Staatsoper inne. Im Jahr 2000 wurde Barenboim zusätzlich zum Chefdirigent auf Lebenszeit gewählt. Momentan stehen Gespräche über die Verlängerung seines Vertrags als Generalmusikdirektor an, welcher 2022 endet.