Goethes Geburtstag
Der Dichterfürst wurde am 28.08.1749 geboren

Der Universalgelehrte Goethe
„Habe nun ach, Philosophie, Juristerei und Medizin und leider auch Theologie durchaus studiert…“ Von Musik erzählt Heinrich Faust in seiner Auftrittsszene nichts, obwohl es einige musikalische Stellen im größten deutschen Drama "Faust" gibt: Gretchen singt „Es war ein König im Thule“, die Hexen singen ihr Hexeneinmaleins… Johann Wolfgang von Goethe wusste um die Macht der Musik. Er war selbst kein so guter Musiker wie seine Schwester, aber er pflegte eine Freundschaft zum Musikpädagogen und Professor Carl Friedrich Zeltner, kannte Mozart, Beethoven und Mendelssohn persönlich und improvisierte als Direktor des Weimarer Theaters laut Zeitzeugen regelmäßig am Klavier.Musik war Pflicht
„Wer Musik nicht liebt, verdient nicht, Mensch genannt zu werden; wer sie liebt, ist erst ein halber Mensch; wer sie aber treibt, ist ein ganzer Mensch.“ – J. W. v. GoetheDas Genie Goethe war im Musikalischen sehr bewandert: Hauskonzerte gehörten zur Grundbildung im Hause Goethe. Später entwarf er eine Tonlehre, die sich an seine Farbenlehre anlehnte, nur dass hier eben Tonarten Charakteren zugeordnet werden. Goethe diskutierte über Musiktheorie, über die Bedeutung von Dur und Moll und schrieb Libretti für Opern.
Goethe und Mozart
„Musik im besten Sinne bedarf weniger der Neuheit, ja vielmehr je älter sie ist, je gewohnter man sie ist, desto mehr wirkt sie.“ – J. W. v. GoetheGoethe begegnete dem siebenjährigen Wolfgang Amadeus Mozart und erinnerte sich lange an das „drollige Kind“. Doch später wird er sagen, er hätte allein Mozart die Vertonung seines „Faust“ zugetraut. Goethe versuchte auch eigene Opernprojekte zu starten – so wollte er einen zweiten Teil zur Zauberflöte schreiben. Dieses Werk blieb aber unvollendet, da sich in seinen Augen kein geeigneter Komponist dafür fand - Mozart war längst gestorben zu dieser Zeit.
Goethe, Beethoven und Mendelssohn
Goethe und Ludwig van Beethoven begegneten sich im Jahr 1812. Die beiden bewunderten das Genie des anderen, aber privat verstanden sie sich wenig. Es blieb bei einigen wenigen Begegnungen in Karlsbad in jenem Jahr… Goethe kam mit der - wie er sagte - „unbändigen Persönlichkeit“ Beethovens nicht zurecht.1821 stellte Carl Friedrich Zelter den jungen Felix Mendelssohn-Bartholdy seinem Freund Goethe vor. Bis zu Goethes Tod blieb Mendelssohn ein stets willkommener Gast im Hause Goethes in Weimar.
Goethe und Schubert
Lieben Sie auch die Lieder von Franz Schubert? Man hört doch zum Beispiel im Erlkönig richtig das Hufgeklapper des Pferdes, man spürt die Hektik und die Angst, die den Vater in die Nacht treibt. Aber genau das fand der Verfasser der Ballade schlecht: Goethe war musikalisch hochgebildet, aber mit diesem Naturalismus, den er in Schuberts Liedern sah, konnte er nichts anfangen. Schubert sollte keine Antwort erhalten auf die Gedichtvertonungen, die er Goethe zusandte. Goethe wünschte sich zwar Gedichtvertonungen, aber in einem anderen Stil: Er wollte, dass seine Gedichte nur untermalt würden, um dem Gesprochenen den entsprechenden Ausdruck zu verleihen. Schubert hat es seiner Ansicht nach wohl übertrieben.Goethes Faust
Goethes Faust hat es in über 50 Kompositionen aller Gattungen geschafft, von einer Faustsinfonie......über Vertonungen einzelner Szenen wie der Engelschor-Vertonung bis hin zu kompletten Opern.
„Der Musiker ist glücklicher als der Maler. Er spendet willkommene Gaben aus, persönlich unmittelbar, anstatt daß der letzte nur gibt, wenn die Gabe sich von ihm absonderte.“ – J. W. v. Goethe