Mit Notenpult gegen das Virus
Unternehmer entwickeln ein Notenpult gegen Corona-Viren

Herbert Kaffenberger ist Geschäftsführer der jtshygiene in Leipzig und arbeitet gemeinsam mit Notenpultbauern und UV-C-Geräteherstellern ein Notenpult, das es Musikern während der Pandemie wieder ermöglichen soll, auch in größeren Besetzungen wieder live zu proben und aufzutreten. Im Gespräch mit Klassik Radio hat er uns etwas über das Projekt erzählt:
Was ist das Ziel des Projekts?
„Es geht darum ein Notenpult zu entwickeln, das den Sinn hat die Raumluft, die den Musiker umgibt während er musiziert, zu entkeimen. Wir wollen damit helfen, dass sich die Musiker zum einen nicht selbst untereinander anstecken, aber auch andere nicht. Es ist unser Ziel, dass die Orchester und vielleicht sogar die Chöre wieder in voller Zahl auftreten können.“Wie ist der momentane Entwicklungsstand?
„Wir sind da schon sehr dicht dran. Der Notenpulthersteller mit dem wir zusammenarbeiten hat bereits ein Notenpult, das stabil genug ist, und das Gerät für das UV-C, um die Aerosole zu entkeimen, ist auch schon vorrätig. Wir versuchen im Moment beides zusammenzuführen und die beste Lösung herauszuarbeiten. Wir arbeiten auch mit wissenschaftlichen Instituten zusammen, die uns dabei unterstützen, die notwendigen Tests, die es braucht um die absolute Sicherheit zu erlangen, durchzuführen.“Wie funktioniert das Notenpult?
„Die Technologie an sich ist ziemlich neu, aber im Kern ist es eigentlich eine alte Technik, die vor fast hundert Jahren in Deutschland entwickelt wurde. Stellen Sie sich eine Schachtel mit zwei Löchern vor. An dem einen Loch wird durch einen kleinen Lüfter die Luft eingezogen und dann wird die Luft mit den Aerosolen an einer UV-C-Röhre vorbeigeführt. In diesem Bereich werden die Aerosole zu bis zu neunzig Prozent entkeimt sowie von Gerüchen befreit und auf der anderen Seite kommt die Luft völlig sauber wieder heraus.“Wann das Notenpult genau auf den Markt kommen und auch wie viel es dann kosten wird, ist noch nicht bekannt. Die ersten Tests sollen aber laut Kaffenberger bereits Anfang nächsten Jahres abgeschlossen sein. Wir bleiben also gespannt!
Das könnte Sie außerdem interessieren:
Die Stimmen der singenden Schwestern von Arundel erklingen auf CD.
Ein Vereinsprojekt will für mehr Freundlichkeit sorgen.
Wie ist die aktuelle Lage der Kulturbetriebe?
(N. Meier)