Mozart satt mit Robin Ticciati

In Salzburg wird gerade die Mozartwoche gefeiert, in Hamburg zumindest gab es einen Mozartabend. Mit einem Programm aus Arien von Wolfgang Amadeus Mozart aus Opern wie „Die Hochzeit des Figaro“, „Don Giovanni“ oder „La clemenza di Tito“ sowie seiner Linzer Sinfonie begeisterten der Brite Robin Ticciati, die lyrische Sopranistin Louise Alder und das Chamber Orchestra of Europe die ausverkaufte Laeiszhalle.
Louise Alder, die seit 2014/2015 im Ensemble der Oper Frankfurt singt, bekam besonders für die Arie der Pamina, „Ach, ich fühl‘s“ aus der Oper „Die Zauberflöte“ großen Applaus.
Selten gehört
Der zweite Teil des Abends begann mit einer Arie, die Mozart zumindest zugeschrieben wird: in der Arie „Mens sancta“ singt der Sopran in einer Art Wettstreit mit einem Fagott.Linzer Sinfonie
Zuletzt spielte das COE eine Sinfonie, die Mozart in aller Hast geschrieben hatte. Bei seiner Durchreise durch Linz erhielt Mozart vom Grafen Thun die verlockende Einladung, ein Konzert zu geben. Da er keine seiner Sinfonien mitgenommen hatte, schrieb er kurzerhand innerhalb von vier Tagen eine neue, seine 36. Sinfonie, genannt die Linzer Sinfonie, und brachte sie dort zur Aufführung.Die Linzer Sinfonie stellte den Höhepunkt des Abends dar. Mit diesem Teil des Konzerts schien das Chamber Orchestra of Europe sich am wohlsten zu fühlen und konnte seine Fähigkeiten besonders gut entfalten.
Kurztournee mit dem COE
Zwischen dem 26. und dem 16. März spielen Robin Ticciati und das Chamber Orchestra of Europe sechs gemeinsame Konzerte, mit einem wechselnden Programm, wobei Mozart darin stets auftaucht.Robin Ticciati
Robin Ticciati gehört zu den jungen Shootingsstars der Klassikszene. In Großbritannien geboren, mit italienischen Familienwurzeln, hat der 35-Jährige bereits am Pult berühmter Opernhäuser wie der Mailänder Scala, dem Royal Opera House oder der Wiener Staatsoper gestanden.Seit 2017 ist Ticciati Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Deutschen Symphonieorchesters Berlin und lebte bereits zwei Jahre zuvor in der deutschen Hauptstadt am Prenzlauer Berg.
Chamber Orchestra of Europe
Das Chamber Orchestra of Europe entstand in den späten 90er Jahren aus ehemaligen Mitgliedern des European Community Youth Orchestra, welche damals die Altersgrenze von 23 Jahren überschritten hatten und dennoch gemeinsam weitermusizieren wollten.Dirigentenlegende Claudio Abbado machte als Mentor dieses Kammerorchester weltberühmt. Seitdem spielt das Chamber Orchestra of Europe in den bedeutendsten Spielstätten Europas und hatte neben Abbado viele namhafte Gastdirigenten wie Nikolaus Harnoncourt, Paavo Berglund oder Yannick Nezet-Seguin.