Schmidts Streamingtipps KW 37
von Cinema-Experte Florian Schmidt

In dieser Woche lohnt ein Besuch der ARD-Mediathek. Zum Beispiel wegen des neuen Sechstteilers „Oktoberfest 1900“. Die sogenannte Eventserie erzählt von der Vergangenheit des Volksfestes, samt Intrigen, Mordkomplotten und komplizierten Liebesgeschichten, ist jetzt schon online verfügbar und läuft ab dem nächsten Dienstag linear im Ersten. Im Zentrum der düsteren Handlung steht ein von Mišel Matičević gespielter Geschäftsmann namens Curt Prank, ein Berliner, der sich in Franken niedergelassen hat und das Münchener Oktoberfest revolutionieren will. Sein Plan, ein Riesenzelt mit Platz für 6.000 Menschen, sorgt bei den kleinen Münchener Traditionsbrauereien wie dem Deibel-Bräu für Existenzängste. Doch obwohl das Familienunternehmen der Hoflingers am Scheideweg steht, lässt sich die Familie vom skrupellosen Prank nicht einschüchtern. Mit Martina Gedeck, Francis Fulton-Smith, Brigitte Hobmeier und Maximilian Brückner.
Kult-Kommissar Schimanski ist zurück
Wer endlich mal wieder oder zum allerersten Mal Kult-Kommissar Horst Schimanski erleben möchte, der kann das aktuell in der ARD Mediathek tun, denn die allererste Schimanski-Tatort-Folge „Duisburg-Ruhrort“ von 1981 steht dort bereit. Der WDR wird jetzt Stück für Stück alle alten Schimanski-Folgen in die Mediathek einstellen. Das wirkt zwar aus heutiger Sicht manchmal etwas befremdlich – was die Inszenierung, die Ausstattung und vor allem die Dialoge betrifft, die natürlich alles andere als politisch korrekt waren, aber es ist auf jeden Fall interessant, Eberhard Feik und Götz George beim Ermitteln zuzuschauen.Dokus über Audrey Hepburn und Jane Fonda
Von zwei eher rauhbeinigen Männern zu zwei eleganten und grazilen Schauspielerinnen und damit in die ARTE Mediathek. Da gibt es zum einen die Doku „Audrey Hepburn, Königin der Eleganz“. Hepburn wurde in Belgien geboren, wuchs in den Niederlanden auf und behielt ihr Leben lang ihren britischen Pass. Sie verkörperte Lebensfreude, Eleganz, die unschuldige Verführung. Trotz eines Oscars blieb sie bescheiden, sah sich nie als klassische Filmikone. Doch warum wirkt ihr Lächeln immer ein bisschen melancholisch? Dieser Frage geht das Porträ nach und zeigt das verborgene Leid der äußerlich so lebensfrohen Schauspielerin.Und zum anderen empfiehlt sich ein Blick auf die Doku: „Jane Fonda - Eine Rebellin in Hollywood“. Fonda beseitzt viele unterschiedliche Persönlichkeits-Facetten: Tochter des großen Schauspielers Henry Fonda und Muse des französischen Autorenfilms, Oscarpreisträgerin und Aktivistin, Feministin und Aerobic-Queen. Und all diesen verschiedenen Gesichtern und Seiten versucht sich dieses Porträt zu nähern.
Zwei echte Filmperlen bei Netflix
Zum Schluss noch zwei Klicks zum Streamingdinest Netflix. Zum einen gibt es einen Film zu sehen, der erst im Dezember letzten Jahres in unseren Kinos war: der Musikfilm „Wild Rose“, der einen spannenden und mitreißenden Eindruck von Countrymusik gibt. Es geht um die Reise einer jungen Frau, ihre Ziele, ihre Hoffnungen und um ihre einzigartige Stimme. Jessie Buckley spielt die junge Frau, die nach sich selbst sucht, und macht das absolut großartig. „Wild Rose“, irgendwo zwischen Sozialdrama und Musikfilm angesiedelt.)