Vor 80 Jahren: Panik in den USA

Mit dem „Krieg der Welten“ schreibt Regisseur Orson Welles in den 30er Jahren Radiogeschichte. Seine Inszenierung einer vermeintlichen Live-Reportage gilt für viele als Paradebeispiel für die Leichtgläubigkeit der Menschen in den USA und die Manipulation durch die Medien. Heute vor genau 80 Jahren waberte es durchs Radio.
Panik am Vorabend Halloweens
Heute vor 80 Jahren geraten viele US-Amerikaner an den Rand der Ohnmacht: am 30. Oktober 1938 wird das Konzertprogramm unterbrochen. Der Radiosender CBS berichtet von ungewöhnlichen Erscheinungen auf dem Mars, Objekte würden sich auf die Erde zubewegen. Ein weiteres Mal wird die Musik unterbrochen, nun berichtet der Reporter von einer Kapsel, die in New Jersey gelandet sei und aus der sich ein Außerirdischer bewege, ein Typ wie ein Bär mit einer Haut wie nasses Leder, der Hitzestrahlen auf Gebäude, Autos und Menschen richtet. Nun dringen Todesschreie durchs Radio in die Wohnzimmer der bestürzten US-Amerikaner, bevor die Übertragung abbricht.Fluchtversuche aus New York
Panik breitet sich an der US-Ostküste aus. Tausende von Menschen im Raum New York laufen auf die Straßen, um der Invasion der Marsmenschen zu entgehen. Die Telefonleitungen der Polizei, der Feuerwehr und des Radiosenders CBS brechen zusammen, nachdem zu viele Menschen versuchen, dort Auskunft zu bekommen.Pressekonferenz beendet den Spuk
Am nächsten Tag kommt Aufklärung vom Urheber der Panik. Es wird klargestellt, dass es sich am Vorabend nicht um eine Live-Reportage gehandelt habe, sondern um eine Aufführung des 23-jährigen Regisseurs Orson Welles. Dieser hatte nach der Vorlage des Romans „Krieg der Welten“ vom Briten Herbert George Welles ein Hörspiel inszeniert über einen Angriff Außerirdischer auf die Erde.Der junge Regisseur glänzt dabei in der Rolle seines Lebens, indem er sich völlig verwirrt zeigt darüber, dass sein Hörspiel für echt gehalten wurde. Betroffen fordert er, dass es Kontrolleinrichtungen geben müsse, um Radioprogramme in Zukunft besser zu überwachen.