Wann darf ich im Konzert oder in der Oper klatschen?
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Gar nicht so einfach zu beantworten, denn es gibt dazu keine klare Einigung. Was grundsätzlich sicher ist und nicht für schiefe Blicke sorgt: der Begrüßungsapplaus, wenn Künstler und Dirigent auf die Bühne gehen, am Ende des Stücks natürlich, wenn der Dirigent sich umdreht und verbeugt und bei der Oper auch meistens am Ende eines Aktes, weil dann eine Pause folgt. Star-Geiger Daniel Hope hat 2009 sogar ein Buch dazu herausgebracht mit dem Titel „Wann darf ich klatschen?“ Darin ermutigt Hope ungeübte Applaudierer: wenn man überzeugt war, dass eine Leistung ungewöhnlich gut war, soll man ruhig klatschen, auch, wenn sich niemand anschließt. Das eigene Empfinden bestimme über richtig oder falsch. Ein schönes Beispiel war 2019 ein kleiner Junge, dem bei einem Konzert der Händel and Haydn Society nach der Mauerischen Trauermusik von Mozart ein Wow entfuhr – als die Erwachsenen noch steif dasaßen und auf den richtigen Moment warteten. Das Orchester war von dieser ehrlichen Reaktion begeistert.
Hier ist Stille vielleicht besser
Man sollte sicher nicht in die Musik klatschen und immer warten, bis ein Ton verhallt ist. Sie werden außerdem bemerken, dass die meisten Zuschauer zwischen den Sätzen einer Symphonie auch nicht klatschen, da diese zusammenhängend sind und somit ein Applaus die Stimmung zertören könnte. Zudem will man damit die Konzentration der Musiker auf der Bühne und die der Zuschauer im Saal nicht zerstören. Das galt zumindest früher, aber viele Konzertmeister sehen das inzwsischen entspannter. Ein Tipp: einfach warten mit dem Klatschen, bis der Dirigent sich umdreht und verbeugt, dann sind Sie in jedem Fall auf der sicheren Seite.Gute Frage! Ohrners Alltagswissen mit Thomas Ohrner hören Sie jeden Morgen um 06:40 Uhr und 08:40 Uhr und in der Mediathek.
Sie haben auch eine Frage für Ohrners Alltagswissen? Dann schreiben Sie uns Ihre Frage an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!Was der Mozarteffekt ist, haben wir in unserem letzten Alltagswissen der Woche geklärt.
(A. Baumgart)