Wer ist Kamala Harris? Ein musikalisches Portrait
Bidens Vizepräsidentschaftskandidatin und die Kultur

Uns von Klassik Radio interessiert allerdings in erster Linie ihre Verbundenheit zur Musik, zur Kunst und zur Kultur.
Internationale Reaktionen
„We are dancing around with joy in our hearts!“ Von Solo-Künstlerin Cher bis John Legend gratuliert die Welt der Musik per Twitter Kamala Harris zu ihrer Nominierung zur Vizepräsidentschafts-Kandidatin der Vereinigten Staaten.In einer Welle der Euphorie zeigen sich zahlreiche Künstlerinnen und Künstler auf ihren Social-Media-Kanälen erleichtert und erfreut darüber, dass die Wahl des Demokraten Joe Biden auf die 55-jährige Harris fiel. Doch haben nicht nur Künstlerinnen und Künstler Grund zur Freude. Umgekehrt gilt Harris genauso als jemand, die ihre Freude über Musik kaum verbergen kann.
Ein Polit-Porträt der etwas anderen Sorte:
Musikalische Wurzeln
„Find the time to dance. Find the time to whistle and sing and bop your head!“ (dt.: Nimm dir Zeit zu tanzen. Nimm dir Zeit zu pfeifen, zu singen und mit dem Kopf mitzunicken!), so beschreibt Harris dem US-Fernsehmoderator Ari Melber (MSNBC) in wenigen Worten ihre Zuneigung zur Musik und zur Klangmalerei. Und die hat sie von ihren Eltern. Harris‘ Mutter, eine indisch-stämmige Medizinerin, versorgte ihre Familie mit einem Potpourri aus Aretha Franklin und Steve Wonder.Der Vater kümmerte sich um den Jazz im Haushalt und servierte auf dem Plattenteller alles von John Coltrane bis Thelonius Monk. Und dazwischen? Die kleine Kamala Harris, tanzend, pfeifend und singend. Und daran scheint sich bis heute auch nichts geändert zu haben; noch immer beginnt die designierte Biden-Unterstützerin schelmisch zu lachen, wenn sie auf die Sünden ihrer Spotify-Playlist zu sprechen kommt.
Verbindung zur Kultur
Doch spielte nicht nur die eben erwähnte Klangmalerei in ihrem Leben eine Rolle. Auch zur tatsächlichen Malerei scheint Harris eine Verbindung zu fühlen. Ihr Beitritt ins Kuratorium des San Francisco Museum of Modern Art im Jahr 1996 war dementsprechend keine Eintagsfliege.In ihrer weiteren Politkarriere blieb sie dem Haus und der Kultur im Golden State Kalifornien eng verbunden. So wohnte sie auch 2015 dem Museum „The Broad“ in Los Angeles bei seiner Eröffnung als Ehrengast bei. Die ehemalige Generalstaatsanwältin scheint hohe Politik und hohe Kultur nie als „entweder-oder“ verstanden zu haben. Vielmehr scheint Harris eine Politikerin zu sein, die den Wert der Kultur für die Politik erkannt hat. Bleibt abschließend noch die Frage, was sich die Corona-gebeutelte Kulturbranche der USA von einer Kamala Harris als Vizepräsidentin tatsächlich erhoffen dürfte?
Wir bleiben dran.
(A. Greif)