Schütz Knabenchor
Oliver Killig Anzeige
Schütz Knabenchor

Schumann-Fest Zwickau mit revolutionärem Programm

Ein Bunter Mix aus Konzerten, Vortrag, Lichterfest und Fahrradkonzerten
lädt vom 8. bis 18. Juni ein, die Musik Schumanns und seiner Zeitgenossen
unter dem Thema Revolution zu entdecken.

Marc Niemann
Kaupo Kikkas
Marc Niemann

Deutschlandweit wird in diesem Jahr des Jubiläums der Revolutionsunruhen 1848 gedacht: Vor 175 Jahren wurde das deutsche Volk aufmüpfig. Man kämpfte für Pressefreiheit, für eine Verfassung, für die Republik, für einen Nationalstaat – bis hin zu den blutigen Maiaufständen in Dresden 1849.
Robert Schumann reagierte schon im Herbst 1847 durch Kompositionen für Männerchor auf die ersten Nachrichten des Bürgerkriegs in der Schweiz. Sein Lied, „Schwarz Rot Gold“ (1848) setzte Robert Schumann Anfang April 1848 in Musik, nur wenige Tage nachdem es der Dichter Ferdinand Freiligrath zu Papier gebracht hatte. Freiligrath selbst, der noch heute als Revolutionsdichter gilt, war nach London geflohen. Es erschien in vielfachen Bearbeitungen in Lehrbüchern. Das Abschlusskonzert des diesjährigen Schumann-Festes am 18. Juni mit den Männerstimmen des Sächsischen Vokalensembles und des Knabenchors am Heinrich-Schütz-Konservatorium Dresden sowie einem Hornquartett bietet die seltene Gelegenheit, das Lied in Schumanns Originalversion zu hören. Die Revolutionsjahre 1848/49 bilden eine markante Zäsur in Schumanns Schaffen, gleichzeitig aber war 1849 das fruchtbarste Jahr seiner gesamten Komponistenkarriere.

Das Zwickauer Schumann-Fest widmet sich in diesem Jahr dem Thema Revolution in seiner gesamten Breite: Auch die Reformation („Kirchen-Revolution“), die sich in Zwickau als weltweit zweiter Stadt etablierte, die industriegeschichtliche Revolution und die Wendezeit um 1989 sind Themen. Ebenso geht es um Revolutionen im Bereich des Musikinstrumentenbaus.

 
Helge Gerischer, Stadt Zwickau
 

Revolution liefert unterschiedliche Anknüpfungspunkte

Das Programm des Eröffnungskonzerts kombiniert in drei romantischen Orchesterwerken verschiedene Aspekte des Mottos: Franz Liszts Heldenklage, Robert Schumanns Konzertstück für vier Hörner und Mendelssohns Reformations-Sinfonie. Marc Niemann ist Gastdirigent der Clara-Schumann-Philharmoniker. Antonio di Dedda spielt in einem Konzert am 14. Juni alle drei von Robert Schumann komponierten Werkzyklen auf einem Pedalflügel des 19. Jahrhunderts.

Meisterkurse mit Schumann-Preisträgern: Parallel zum Schumann-Fest finden vom 7. bis 11. Juni erneut Meisterkurse statt. Angemeldet sind 40 junge internationale Künstler. Unter den Dozenten sind mehrere Schumann-Preisträger wie Mitsuko Shirai und Hartmut Höll sowie auch der als Preisträger dieses Jahres nominierte Florian Uhlig.

Schumann Open Air: Traditionell ist das Romantische Lichterfest rund um den Schwanenteich ein besucherträchtiger Punkt des Schumann-Festes. In diesem Jahr gibt die in Plauen geborene Jazz-Pianistin Johanna Summer ihr Zwickauer Debüt. 

Zum zweiten Mal begibt sich das Schumann-Fest mit Fahrradkonzerten auf Tour durch den Landkreis mit Heart Chor und vielen weiteren Konzertstationen auf dem Weg.

Das Robert-Schumann-Haus zeigt passend zum Thema die Sonderausstellung „Schumann und die Politik“ mit Handschriften, Bildern und Notendrucken.

Sie möchten mehr erfahren?