Kann ein Oktopus Klavier spielen? Und wenn ja – klingt das eher nach Debussy oder eher nach "Deep Sea Blues"? Der schwedische YouTuber Mattias Krantz hat genau das ausprobiert – und die Antwort ist so verrückt wie verblüffend. Zeit, einen Blick – und zwei Ohren – auf diesen ungewöhnlichsten aller Musik-Newcomer zu werfen.

Gerade in der Musik liegen ja Genie und Wahnsinn oft nah beieinander. In diesem ganz speziellen Fall kommt auch noch ein ordentlicher Schuss salzwassertaugliche Kreativität dazu. Genau das erwartet einen, wenn man den YouTube-Kanal von Mattias Krantz öffnet – jenem schwedischen Ingenieur und Musiker, der seine technischen Fertigkeiten laut eigener Bio bei IKEA geschärft hat. Und wer einmal dort zwei Billy-Regale gerade aufgebaut hat, weiß: Das schafft nur jemand mit echter Präzision und - eben - einem Funken Wahnsinn.
Krantz ist bekannt dafür, Instrumente zu bauen, die eigentlich niemand braucht – aber die jeder sehen will. Gitarren mit 1000 rotierenden Plektren, ein Paintball-Klavier, eine E-Gitarre mit Verbrennungsmotor (!) … Die Liste ist lang, schräg und absolut herrlich.
Doch sein größter Coup spielt nicht auf sechs Saiten, sondern auf 88 Tasten.

Tako – ja, benannt nach der japanischen Oktopus-Spezialität Takoyaki, aber zum Glück ohne kulinarisches „Bad Ending“ – wurde von Krantz aus dem Supermarkt gerettet. Und statt auf dem Teller landete er im Aquarium … und später am Klavier.
Sechs Monate lang tüftelte Krantz, baute, scheiterte, baute neu, erfand Lichttasten (funktionieren bei Hühnern gut, bei Oktopoden… eher glanzlos), entwarf Hebelmechanismen und sogar ein vibrierendes Unterwasser-Keyboard. Das alles nur, um herauszufinden:
Das Ergebnis: Ja. Und wie!
Tako haut zwar nicht in die Tasten – er zieht sie. Und zwar über eine Art Unterwasser-Hebelmechanik, die Krantz erfindet, weil Tentakel eben lieber ziehen als drücken.
Die eigentliche Revolution aber ist der sogenannte „Crab Elevator“ – ein kleines Aufzugsystem, das bei jedem gezogenen Hebel einen Snack herablässt. Psychologen würden sagen: Anreizsystem. Tako sagt: „Let’s jam!“
Oktopoden sind schlau. Erstaunlich schlau. Sie lösen Rätsel, öffnen Schraubdeckel, erkennen Menschen wieder, träumen vielleicht sogar. Und nun: spielen sie Klavier.
Man spürt im Video, wie zwischen Krantz und Tako etwas entsteht, das weit über das Experiment hinausgeht. Ein stilles Einvernehmen. Ein Rhythmus, den beide teilen – im wörtlichen wie im übertragenen Sinne.
Ob klassikverliebt oder TikTok-getrimmt: Wer diese Videos sieht, kommt aus dem Staunen nicht heraus. Es ist witzig, skurril, wissenschaftlich spannend – und irgendwie auch rührend.
Ein YouTuber, der mit Ingenieursgeist und Herzblut ein Instrument für ein Tier baut. Ein Oktopus, der die Chance seines Lebens bekommt – und sie mit acht Armen ergreift. Und zwei Welten, die sich treffen, um für ein paar Minuten Musik zu machen.
Wenn Sie noch größere Stars am Klavier hören wollen, dann schalten Sie "Klavier Solo" ein - garantiert Tentakelfrei:
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