Mit "Carpe Diem" geben die evangelischen oder katholischen Kirchen immer montags bis samstags einen neuen Denkanstoß für Ihren Tag.
Wenn ich an meine Kindheit denke, liege ich wohl sehr oft falsch. Denn neben ein paar Blamagen, neben Ärger mit den Eltern oder in der Schule besteht meine Kindheit in der Erinnerung zu großen Teilen aus Spielen, aus kindlichen Abenteuern. Sie besteht aus Bäumen, auf die ich klettern konnte und dem Platz hinterm Haus, auf dem ich Fußball spielte und abwechselnd deutscher Meister und Weltmeister wurde.
Woran ich mich nicht erinnere: Langweilige graue Nachmittage, an denen ich nichts mit mir anzufangen wusste, Hausaufgaben, die so unendlich mühsam schienen, rausgehen, aber niemand da zum Spielen. Ich weiß, der Alltag ist oft grau. Es gibt jetzt schon so vieles in der vergangenen Woche, an das ich mich nicht mehr erinnern kann. Soweit ich es heute absehen kann, werde ich mich in zehn Jahren auch nicht an diese Woche erinnern.
Lobe den Herrn alle Tage, heißt es in der Bibel. Und so eine graue Alltagswoche wie diese kann vielleicht Anlass sein, mal genau für das Alltägliche zu danken. Dafür, dass ich in Sicherheit lebe, dass ich nie Hunger habe und Arbeit zum Beispiel.
Carpe Diem - Gedanken zum Tag hören Sie Montags bis Samstag um 6:10 bei Klassik Radio.