Jede Woche wählt ein Mitglied aus der Redaktion eine persönliche Wahre Geschichte der Woche aus und verleiht ihr eine besondere Note.
Diese Woche kommentiert Georg Bräutigam:
Kennen Sie das nicht auch? Sie sind jung, motiviert und voller Tatendrang – wollen aber keinen deliziösen Dijon-Senf produzieren und ZACK sind Sie auf einmal Ingenieur!
Sie kennen mich, liebe Hörerinnen und Hörer, ich erzähle Ihnen nur ungern ausgedachten Mumpitz. Sie fragen sich jetzt sicherlich: „Was hat denn nun Senf mit Ingenieurswesen zu tun? Das ist doch Nonsens!“ – Darum geht es in unserer heutigen wahren Geschichte. – Genau genommen um Monsieur Eiffel.
Der kleine Gustave wurde 1832 in Dijon geboren. Ging es nach seinem Vater, hätte Gustave in der Fabrik seines Onkels Dijon-Senf herstellen sollen. Aber seien wir mal ehrlich… wer möchte das schon? Glücklicherweise beendete ein Familienstreit die Debatte um seine Dijon-Senf-Zukunft und Gustav widmete sich einer größeren Lebensaufgabe: Dem Stahlbau.
Schon während dem Studium blühte er in dieser Thematik auf. Er entwickelte neue Vorgehensweisen und galt schon bald als Pionier! Belesene Kenner wissen aber seit Anfang dieser wahren Geschichte, was sein größtes Lebenswerk war… Wussten Sie aber auch, dass der Entwurf NICHT von Monsieur Eiffel stammte, sondern von seinem schweizer Angestellten Maurice Köchlin? Diese Skizze ging als einer von hundert anderen Vorschlägen beim Komitee der Feier zum 100-jährigen Jubiläum der französischen Revolution ein – und gewann!
Viele Franzosen haben sich allerdings vehement gegen das Bauwerk gewehrt. „Ein Schandfleck!“, „Hässlich!“, „Nicht tragbar!“ … Da der Eiffelturm heute immer noch steht, fürchte ich, dass diese Kritik auf taube Ohren stieß.
Wir haben es also dem guten alten Dijon-Senf zu verdanken, dass wir dieses wundervolle Wahrzeichen besuchen dürfen! Darauf erstmal eine Wurst.
Herzliche Grüße,
Georg Bräutigam
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