Der griechische Komponist Georges Aperghis ist mit dem "Nobelpreis der Musik" ausgezeichnet worden.
Er sei eine unverwechselbare Stimme unter den herausragenden Komponisten unserer Zeit, begründeten die Preisstifter. Sein Lebenswerk stehe quer zu allen Strömungen, wiedersetze sich schneller Einordnung und habe das Musiktheater auf einzige Art erneuert und bereichert. Kein Wunder, schließlich mied stets die ausgetretenen, aber bequemen Pfade und meinte "Man muss bereit und offen sein für alles". Dafür war er ein lebendiges Beispiel: er verband sein Musiktheater oft mit anderen Kunstformen wie Schauspiel oder Tanz, aber auch bildender Kunst.
Die Kunst wurde ihm soszuagen in die Wiege gelegt. Denn er wird 1945 in Athen als Giorgios Aperghis in eine Künstlerfamilie geboren: die Mutter malt, der Vater ist Bildhauer.
Zunächst tritt Georges Aperghis in seine Fußstapfen. Die erste Ausstellung organisiert er mit gerade mal 12 Jahren. Doch langsam gewinnt immer mehr die Musik sein Herz. Das Komponieren bringt er sich größtenteils selbst bei.
Heute hat er über 100 Werke geschaffen, von der Kammermusik über Gesang bis hin zu Orchesterwerken. Besonders berühmt sind z.B. seine Récitations für Frauenstimme, die Jactations für Bariton solo von 2001 oder das Stück Avis de Tempête.
Auch wenn der 75-jährige eine Art musikalischer Revoluzzer ist, tritt er eher zurückhaltend auf und begeistert immer wieder mit seiner Menschlichkeit und Wärme. Den mit 250.000 Euro dotierten Preis wird der Wahlpariser am 17. Februar 2022 in München entgegennehmen.
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