Filmfest Venedig startet mit Ungewissheiten

Film Filmfest Venedig startet mit Ungewissheiten

Heute startet das Filmfest Venedig. Diesmal mit neuen Herausforderungen, wie dem Streik in Hollywood.

Filmfest Venedig startet mit UngewissheitenFoto: Adobe Stock

Die bevorstehende Ausgabe des Filmfestivals in Venedig sieht sich aufgrund des Streiks in Hollywood mit besonderen Schwierigkeiten konfrontiert. Noch ist ungewiss, welche internationalen Filmgrößen sich auf den Weg nach Italien machen werden. "«Die Lage entwickelt sich weiter»,, so eine Vertreterin des Festivals gegenüber der dpa. Es wird erwartet, dass unter anderem Sofia Coppola, Adam Driver, Jessica Chastain und Penélope Cruz anreisen werden. Der deutsche Regisseur Timm Kröger, dessen Film im Wettbewerb läuft, freut sich bereits auf seine Anreise.

Deutsche Filme im Wettbewerb

Kröger präsentiert in Venedig seinen Film "Die Theorie von allem". Der 37-Jährige äußerte gegenüber der dpa seine Aufregung, seinen Stolz und seine Vorfreude auf seine Teilnahme. Sein Schwarz-Weiß-Thriller, mit Jan Bülow, Olivia Ross und Hanns Zischler in den Hauptrollen, spielt in den 1960er Jahren und handelt von einem Physikkongress in den Schweizer Alpen, auf dem merkwürdige Dinge passieren. Das diesjährige Filmangebot beschreibt Kröger als "beeindruckend". Er würde gerne einen Großteil der Filme selbst sehen. Besonders freut er sich auf das neueste und letzte Werk von William Friedkin, das außerhalb des Wettbewerbs läuft. Der Regisseur verstarb Anfang August im Alter von 87 Jahren. In Venedig wird sein letzter Film "The Caine Mutiny Court-Martial" mit Kiefer Sutherland gezeigt. Zu den deutschen Teilnehmern im Wettbewerb zählen auch Franz Rogowski und Clemens Schick. Rogowski spielt in "Lubo" von Giorgio Diritti einen nomadischen Straßenmusiker, der 1939 in die Schweizer Armee einberufen wird und um seine Familie kämpfen muss. Schick spielt in "Dogman" von Luc Besson mit.

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Wenig Prominenz aus Hollywood

Traditionell zieht das Festival in Venedig viele große Hollywood-Stars an. Dieses Jahr konkurrieren 23 Beiträge um den Hauptpreis, den Goldenen Löwen. Darunter sind Filme von namhaften US-Filmemachern wie Sofia Coppola, David Fincher oder Michael Mann. Viele Stars, darunter Emma Stone, Willem Dafoe, Michael Fassbender und Tilda Swinton, sind in den Wettbewerbsfilmen zu sehen. Aufgrund des Streiks in Hollywood ist jedoch noch unklar, welche dieser Stars nach Venedig reisen werden. Bradley Cooper hat bereits abgesagt. Er spielt die Hauptrolle in "Maestro", einem Wettbewerbsfilm über den Komponisten Leonard Bernstein, und führte auch Regie.

In den USA streiken seit Anfang Mai mehr als 11.000 gewerkschaftlich organisierte Drehbuchautoren. Seit Mitte Juli streiken auch Zehntausende Mitglieder der Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA. Filmteams können jedoch bei der Gewerkschaft Interimsvereinbarungen beantragen, um beispielsweise Werbung für ihre Filme zu machen. Dies ist für die Wettbewerbsfilme "Dogman" und „Ferrari“ gelungen, berichtet das US-Branchenmagazin "Variety". Damit könnten unter anderem Adam Driver und Penélope Cruz, die in "Ferrari" mitspielen, nach Venedig kommen.

Möglicherweise werden auch die Teams von „Bastarden“ von Nikolaj Arcel, "Priscilla" von Coppola und "Memory" von Michel Franco nach Venedig kommen, so die Sprecherin des Festivals. Dann könnten Filmfans auf der Lido di Venezia unter anderem Mads Mikkelsen, Jessica Chastain und Peter Sarsgaard erwarten.

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Umstrittene Filme

Dieses Jahr werden auch Werke zweier umstrittener Filmemacher außerhalb des Wettbewerbs gezeigt. Woody Allen bringt das Pariser Liebesdrama "Coup de Chance" nach Venedig. Allens Spätwerk wird von früheren Missbrauchsvorwürfen überschattet. Seine Adoptivtochter Dylan Farrow wirft ihm vor, sie im Alter von sieben Jahren missbraucht zu haben. Allen hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen, ein Gericht gab ihm vor Jahrzehnten weitgehend recht. Doch einige Schauspieler sind in den letzten Jahren auf Distanz zu dem mehrfachen Oscar-Preisträger gegangen, seine Filme sind schwieriger im Kino zu vermarkten.

Auch der neue Film von Roman Polanski wird in Venedig gezeigt. Der deutsche Schauspieler Oliver Masucci spielt die Hauptrolle in "The Palace", einer schwarzen Komödie, die in einem Schweizer Luxushotel spielt. Seit dem Aufkommen der #MeToo-Bewegung haben mehrere Frauen Polanski des sexuellen Missbrauchs vor allem in den 70er Jahren beschuldigt. Vorwürfe, die er bestreitet. In den USA läuft seit über 40 Jahren ein Verfahren wegen sexuellen Missbrauchs gegen den 90-Jährigen. Auch Polanskis letzter Film lief 2019 in Venedig - und gewann dort den Großen Preis der Jury.

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