Handy an - im Konzertsaal?

Handy an - im Konzertsaal?

Bei Popkonzerten ist es schon immer so: Smartphones gehören genauso zum Konzerterlebnis dazu wie das Publikum selbst. Jetzt möchte das City of Birmingham Symphony Orchestra die Handys auch im klassischen Konzertsaal erlauben.

Handy an - im Konzertsaal? Foto: ©[Chrixxi]/stock.adobe.com

Das City of Birmingham Symphony Orchestra (CBSO) startete diese Woche die neue Konzertsaison – jedoch mit einer entscheidenden Änderung: Ab sofort ist es in allen Konzerten erlaubt, Fotos und kurze Videos zu machen. Handys müssen also nicht mehr ausgeschaltet in der Tasche liegen, sondern werden Teil des Konzerterlebnisses. Dadurch erhoffen sich die Veranstalter, ein jüngeres Publikum für klassische Konzerte begeistern zu können und damit den Altersdurchschnitt im Konzertsaal zu senken.

Die Meinungen über das moderne Denken des CSBOs spalten sich jedoch. Viele möchten an der alten Tradition festhalten und finden, dass Smartphones einfach nicht zur klassischen Musik dazugehören. Auch Musiker sehen die Wendung kritisch: Bereits Mitte April stoppte der Tenorsolist Ian Bostridge sein Konzert, weil ihn die Smartphones im Publikum einfach zu sehr ablenkten. Auch die Orchestermitglieder sprechen sich für einen lediglich dezenten Umgang des Publikums mit den Handys aus. Dennoch ist klar, dass das CBSO hier progressiv denkt und darüber nachdenkt, wie klassische Konzerte auch in Zukunft bestehen können. Und vielleicht löst das ja das schwindende Konzertinteresse der Gesellschaft?

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