Ein Teil der Wiener Philharmoniker wurde bei den Impfungen vorgereiht, bereits 95 der 148 Mitglieder wurden letzte Woche geimpft.
Diese Vorreihung wurde durch die Stadt Wien bestätigt. Es sei wichtig, dass ein Teil des Orchesters spielfähig bleibe, da sie internationale Verpflichtungen hätten und ansonsten vertragliche Strafen anfallen könnten. Deshalb habe man die Musiker bei der Impfreihenfolge vorgezogen. Eine weitere Vorreihung anderer Kulturschaffender sei derzeit nicht vorgesehen.
Dieses Vorgehen stößt auf Kritik: die Interessengemeinschaft Freie Theaterarbeit und die IG Autorinnen Autoren sehen es als "ein Schlag ins Gesicht aller Künstlerinnen und Künstler", die Situation zeige, dass Wien Menschen und Kunst in mehrere Klassen einteile. Zudem sei das Ganze nur heimlich passiert und durch Facebook-Posts einiger Orchester-Mitglieder ans Licht gekommen.
Offenbar hat man nicht mit einer solchen öffentlichen Debatte gerechnet. Man habe in den letzten Monaten die Grundversorgung der Menschen mit Kultur in Österreich aufrecht erhalten und halte das Vorgehen für gerechtfertigt.