Keine Lust auf denselben Weihnachtsmarkt wie jedes Jahr? Zum Glück gibt es viele Alternativen für neugierige Besucherinnen und Besucher.
Mit Glühwein und Waffel in der Hand im bunten Treiben zwischen den Hütten eines Weihnachtsmarktes stehen, zwischen den verschiedenen Handwerksständen hindurch schlendern und schonmal Ausblick nach ersten Weihnachtsgeschenken halten – so kennen wir die meisten Märkte in der Adventszeit.
Wer einmal etwas Abwechslung dazu möchte und ein anderes Markterlebnis haben möchte, findet allerdings schnell so einige Alternativen.
Beispielsweise gibt es da den „Mosel-Wein-Nachts-Markt“ in Traben-Trarbach, und in diesem Fall bekommt Wein-nachten eine ganz neue Bedeutung. „Das Besondere […] ist ganz klar, dass er unterirdisch stattfindet […] Sie finden die Aussteller in historischen Weinkellern. Insgesamt haben wir fünf verschiedene Weihnachtsmarktkeller, in denen ganz klassisch Weihnachtsmarktartikel zum Thema Wein, Genuss und Kultur verkauft werden“, erklärt uns Kirsten Haag von der Touristen Information Traben-Trarbach. Über den Kellern befindet sich eine Schlittschuhbahn.
Unterirdisch befindet sich auch der Markt im „Weihnachtlichen Rammelsberg“. Hier heißt es „Glück auf“ für alle Besucherinnen und Besucher, denn es geht hinunter in den Stollen des ehemaligen Bergwerks. Dr. Martin Wetzel, Pressesprecher des Marktes erzählt im Klassik Radio Interview: "Wer nach untertage möchte muss einen Helm aufsetzen, da haben wir genug. Alle bekommen einen. Sonst haben viele auf Märkten immer Weihnachtsmannmützen auf, bei uns ist es eben ein gelber Helm.“ Der Stollen ist extra für den Markt mit etwa 400 Kerzen ausgeleuchtet, was auch unterirdisch ein wohliges Weihnachtsgefühl erzeugt. Neben dem klassischen Kunsthandwerk finden sich hier auch Artikel, die in das Bergbau-Thema passen.
Aufs Wasser hinaus geht es bei der „Spreewaldweihnacht“ in Lübbenau. Hier gibt es sogar gleich zwei Märkte, zwischen denen die Besucherinnen und Besucher mit einem Kahn hin und her geschifft werden. Gestartet wird bei der Hafenweihnacht, laut dem Vorsitz der Kahnfährgenossenschaft Lübbenau ein sogenannter „maritimer Weihnachtsmarkt“. Nach einem ausgiebigen Rundgang bringen die Kähne die Gäste ins Freilandmuseum Lehde, zum zweiten Markt. Hier kann „Weihnachten wie’s früher war“ – genauer gesagt vor 150 Jahren – in einer Originalkulisse bestaunt werden; wie wurde früher dekoriert, gab es Geschenke, welche Bäuche und Traditionen gab es? Geschichte zum Anfassen also - mit Glühwein in der Hand.
In eine andere Welt entführt auch der „Lucia Weihnachtsmarkt“ in Berlin seine Besucherinnen und Besucher – und zwar nach Skandinavien. Hier gibt es Stände mit Spezialitäten aus Finnland, Schweden, Island, Norwegen, Dänemark und Lettland. Der Markt bietet allen ein einzigartiges Erlebnis, Kindern wie Erwachsenen. Allerdings muss man auch eine gewissen Experimentierfreude mitbringen, um sich durch Elchgulasch, schwedische Waffeln und isländischen Glühwein (angemacht mit dunklem Bier) zu probieren. Trotzdem ist für alle etwas dabei, wenn sie sich am offenen Schwedenfeuer die Hände wärmen, was in einer Großstadt auch eher selten ist, findet Pressesprecher Michael Wiegner.
Ein ganz besonderes Erlebnis bietet der erotische Weihnachtsmarkt „Santa Pauli“ in Hamburg – hier werden zwei Themen verknüpft, die auf den ersten Blick nicht ganz zueinander passen. Im Kiez St. Pauli aber sei dieser Markt sehr passend, „auf einem klassischen Weihnachtsmarkt würde man sich hier wahrscheinlich eher unwohl fühlen“, meint Nina Kampe, die Pressesprecherin vom Santa-Pauli-Markt. Alles ist auf das Thema Erotik ausgelegt, sowohl die Showeinlagen als auch die Ware an den Ständen. Eine gewisse Offenheit sollte man mitbringen, aber laut Nina Kampe herrscht auf dem Markt eine lockere, entspannte Stimmung bei den Leuten.
In der Schweiz lockt ein kleiner Ort mit seinem besonderen Weihnachtsmarkt jedes Jahr eine große Menge an. Denn nur zu dieser Zeit im Jahr verwandelt sich Stein am Rhein in die „Märlistadt“, die Märchenstadt. Ein großes Angebot für Jung und Alt steht bereit; es gibt ein Märchenzelt, Kerzenziehen, Karussellfahrten, Glühwein, Punsch und alles, was das Herz begehrt. Auch einen Mittelaltermarkt bietet die Stadt, ebenso wie die dazu passende, originalgetreue Kulisse. Antonino Alibrando, Präsident des Organisationskomitees, ist überzeugt: „Da ist für jeden was dabei!“. Wichtig zu wissen ist, dass es sich um eine ehrenamtlich organisierte Veranstaltung handelt, bei der der gesamte Ort beteiligt ist. Es beschränkt sich also nicht nur auf einige Stände, sondern die ganze Stadt verwandelt sich für einen Monat in eine eigene kleine Märchenwelt.