Von zuhause aus können blinde Musizierende Musiknoten in Braille-Schrift umwandeln. Und das von der ganzen Welt aus.
"Über das Programm MakeBraille ist es möglich, dass Nutzer*innen selbstständig Noten in einer Software bei uns hochladen und dann in einer generierten, von uns entwickelten Software, die Noten übertragen werden in einer Datei, die dann zuhause, auf einem Braille-Drucker, den die meisten blinden Menschen haben, ausgedruckt werden kann", erklärt Ronald Krause vom Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen in Leipzig das Prozedere.
So ein Braille-Drucker sieht ähnlich aus wie ein "normaler" Drucker: doch anstatt Farbe auf Papier zu drucken, prägen feine Nadeln Punkte in Papier.
Das Beste: nun können nicht nur Menschen in Deutschland, sondern auch aus anderen Ländern das Programm "MakeBraille" nutzen. Denn anders als bei "normalen" Noten gibt es bei Braille-Noten je nach Sprache auch unterschiedliche Konnotationen. Doch die neue Software schafft es nun, dass Institutionen aus aller Welt Noten hochladen und in der Braille-Schrift ihres jeweiligen Landes umwandeln und an ihre Nutzer weitergeben können.
Doch wie funktioniert dann das Musizieren? Schließlich muss die Braille-Schrift "ertastet" werden? "Die meisten blinden Musizierenden, egal ob im Profi- oder im Laienbereich werden die Noten erst einmal auswendig lernen, weil sie zum Spielen ihrer Instrumente meistens beide Hände brauchen und nicht parallel mit den Fingern lesen und ein Instrument spielen können", erklärt Ronald Krause. Einzige Ausnahme seien Sänger, die ggf. singen und lesen könnten.
Ein doppelter Einsatz für die Musik also: gut, dass nun zumindest der erste Schritt einfacher gestaltet wird.