Fantasykids neben Opernliebhabern im Kino: dieses gemischte Publikum könnte bei der neuen Verfilmung von "Die Zauberflöte" möglich sein.
Denn das Fantasy Abenteuer soll beide ansprechen und generationsübergreifend sein: sozusagen ein Film für die ganze Familie, erklärt Christopher Zwickler, einer der drei Produzenten, neben Fabian Wolfart und Roland Emmerich: "Der Vorteil ist ja, dass quasi jeder den Namen "Zauberflöte" kennt. Wir haben z. B. mal eine Marktforschung gesehen, die besagte, dass über 90% der Menschen in diesem Land die "Zauberflöte" kennen."
Das Ziel sei, das was bereits in den Menschen schlummere, mit den späteren Trailern ect. zu wecken und sie zu bewegen, ins Kino zu gehen.
Auch bei der Besetzung ist darauf geachtet worden, dass für jeden etwas dabei ist: so sind hochkaratige Opernstars wie z. B. Tenor und Klassik Radio Moderator Rolando Villazón aber auch Oscarpreisträger wie F. Murray Abraham und viele ambitionierte Jungschauspieler am Start.
Stellt sich die Frage: wie viel von der Oper bleibt im Film denn erhalten?
"Der Film besteht zu mehr als der Hälfte aus der originalen Zauberflöte, den bekannten Arien, aber auch vielen Orchesterstücken", erklärt Florian Sigl, der Regisseur.
In der "echten Welt" im Film komme dann ein Original Soundtrack von Martin Stock zum Einsatz.
Dabei ist die Handlung von Mozarts Zauberflöte in eine Rahmenstory der Jetztzeit eingebettet: der Jugendliche Tim Walker lebt in London und bekommt ein Stipendium für das sagenumwobene Mozart-Internat in den österreichischen Alpen. Kaum ist er dort angekommen, entdeckt er in der alten Bibliothek ein geheimes Portal in die Welt der Zauberflöte, wo er sich dann als Prinz Tamino wiederfindet. Während er tagsüber ein ganz normales Leben als Internatsschüler führt, entschwindet er nachts immer wieder in die mysteriöse Welt.
Dabei ist der Spagat zwischen Fantasy und Oper gar nicht so schwer, meint der Regisseur Florian Sigl: "Die Zauberflöte ist thematisch durch und durch Fantasy: es gibt eine böse Königin, Prüfungen, eine Monsterschlage... von daher gibt es da schon sehr viele Überschneidungen."
Die größte Herausforderung sei tatsächlich gewesen, dem Werk gerecht zu werden, wenn man es in das Medium Film transportiert, erklärt der Regisseur Florian Sigl: "Wie verändert sich da die Geschichte, jetzt, wo sie in einer wirklichen Fantasywelt stattfindet, wie macht man die Charaktere filmischer, greifbarer? Welche Möglichkeiten bieten sich musikalisch, wenn man genau bestimmen kann, was man zu welchem Zeitpunkt hört?
Als ich zum ersten Mal in Berlin mit Rolando Villazón über das Projekt sprach, stellte er mir eine wirklich tolle Frage:
'Florian, wie sehr willst Du Mozart dienen und wie sehr benutzt Du ihn?'
Und dieser Leitsatz zusammen mit dem Wunsch, mit diesem Film ein mitreißendes, wirklich unterhaltsame Gesamtkunstwerk zu realisieren, das hat mir den Weg gewiesen."
Zu sehen ist das Endprodukt, das in den Bavaria Filmstudios, den österreichischen Alpen und auf Teneriffa entstanden ist, voraussichtlich Ende 2022 im Kino.