Die Sängerin Ariane Roth wollte mit einer Studie zeigen, dass Singen glücklich macht und dass es uns auch online zusammenbringen kann.
Viele Menschen sind sich einig, singen macht glücklich. Besonders in der letzten Zeit sind viele Musiker und Musikerinnen auf das Internet und Wohnzimmerkonzerte umgestiegen. Manche Musiklehrer und Musiklehrerinnen haben sogar Online-Unterricht gegeben. „Online-Singen hat große Auswirkungen auf Menschen. Unabhängig davon, ob sie singen können oder nicht, es passiert etwas mit ihnen“, erzählt uns die Sängerin Ariane Roth. Sie organisierte bereits in der Vergangenheit mehrere Online-Flashmobs und ermöglicht es ihren Teilnehmern gemeinsam, online zu singen. Jetzt wollte die Sängerin beweisen, dass singen wirklich glücklich macht und startete gemeinsam mit Prof. Dr. Thomas Schäfer der MSB Medical School Berlin eine wissenschaftliche Studie.
„Ich habe Laien und Amateursänger gesucht, die eine Stunde in der Woche mit mir gemeinsam singen“, erklärt Roth im Gespräch mit Klassik Radio. Jeder durfte mitmachen: „Es waren 90 Menschen dabei. Diese wurden in drei Gruppen aufgeteilt: Die Sing-Gruppe, eine Gruppe, in der man sich einmal die Woche für Gespräche getroffen hat und eine Warte-Gruppe.“
Vor dem Beginn der Studie mussten die Sängerinnen und Sänger einen anonymisierten Fragebogen ausfüllen. Darin wurden Sie nach ihrer Lebenssituation gefragt oder auch wie es ihnen zur Zeit geht. „Ich war sehr dankbar, dass Prof. Dr. Thomas Schäfer dieses Projekt mit mir gemacht hat. Er ist bereits seit 15 Jahren in der musikpsychologischen Forschung unterwegs.“ Untersuchungen zu der Wirkung von Musik gibt es nur wenige, ganz besonders die Wirkung des Singens wird in der Forschung eher defizitär gehandhabt. Ariane Roth sieht deshalb ihre Studie als eine Art Pilotstudie in Deutschland.
„Wir haben großartige Ergebnisse: Wir konnten Beweisen, dass das Online-Singen deutlich positive Auswirkungen hat“, berichtet die Musikerin begeistert, „Kurz zusammengefasst: Ja Online-Singen hilft und macht etwas mit dem Menschen. Ganz klar wurde herausgearbeitet: Die Selbstwirksamkeit von Menschen ist in diesen vier Wochen gestiegen.“ Besonders überraschend war für Ariane Roth, dass die Menschen nicht nur vom Singen sondern auch aus den Gesprächsgruppen einen Nutzen gezogen haben: „Mein Aha-Moment war, dass Menschen nicht nur deutlich vom Singen profitieren, sondern das Online-Sprechen hat auch große Auswirkungen. Wir saßen eigentlich nur eine Stunde in der Woche da und haben über Musik gesprochen. Es war schön zu sehen, dass Menschen es auch als unterstützend empfinden, wenn sie sich in einem geschützten Rahmen online treffen und austauschen.“
Der krönende Abschluss der Studie war ein gemeinsames Konzert der Teilnehmer.
Durch ihre Studie bestätigt, bietet die Sängerin auch in Zukunft verschiedene Gesangsprojekte für alle Musik- und Gesangsbegeisterten an. Passend zur Weihnachtszeit organisiert sie auch in diesem Jahr wieder einen Weihnachtsflashmob. Am 4. Adventssonntag, den 19.12.2021 von 16 Uhr bis 17 Uhr haben Menschen die Möglichkeit unter der Leitung von Frau Roth gemeinsam, online zu singen: „Das ganze findet auf Zoom statt. Jeder kann mitmachen und bekommt nach dem Ticketerwerb einen Link zu gesendet [...] und dann können wir uns online verbinden. Mein Sing-Flashmob ist ein Online-Singevent für Groß und Klein. Es ist für alle, die Lust haben eine Stunde lang mit anderen Menschen zusammen bekannte und beliebte Weihnachtslieder zu singen.“
Gemeinsam mit ihrem Team hat die Musikerin bereits Aufnahmen der ausgewählten Stücke vorbereitet und wird auch selbst live singen. Die Teilnehmer werden gebeten ihre Mikrofon auszuschalten und nur für sich allein zu singen. Lampenfieber ist also auch nicht nötig. „Leider ist es auf keiner Online-Plattform möglich, dass mehrere 100 Menschen zusammen singen können. Aber wir werden uns während des Singens sehen.“ Es werden außerdem Videos mit den Texten zu sehen sein.
Gemeinsam singen macht glücklich, es verbindet und gerade in diesen Zeiten hilft es uns die Einsamkeit zu besiegen.