Das größte Festival für klassische Musik in der Mitte Deutschlands bietet neue Perspektiven auf Bach und authentische Konzertorte.
Die Thüringer Bachwochen finden schon zum 31. Mal statt - und stehen diesmal unter einem besonderen Motto, erklärt Festivalleiter und Geschäftsführer Christoph Drescher: "Zuversicht - das ist ein Wort, das wir alle gerade brauchen und das gut in diese Zeit passt und was durchaus auch für Bachs Werk in großer Weise steht. Denn (...) er hat in einer schweren Zeit gelebt und trotzdem eben jene Zuversicht und eben die Hoffnung nie verloren. Das versuchen wir mit unserem Programm zu beleuchten und von ganz unterschiedlichen Seiten zu beleuchten." So finde sich die Zuversicht auch in vielen von Bachs Werken, teils im Text, aber auch in der Musik selbst, z.B. bei der Johannispassion: "Wir erleben zwei Stunden das Leiden Jesu Christi, wie er gekreuzigt wird, doch am Ende hören wir einen Choral, der uns Trost spendet und zuversichtlich darauf blickt, dass es eine Form der Erlösung geben wird. Das ist etwas, das ich bei Bach sehr tröstlich finde und von dem ich glaube, dass wir es zu den aktuellen Zeiten gut brauchen können", erläutert Christoph Drescher.
Die Thüringer Bachwochen bestechen unter anderem vor allem dadurch, dass die Konzerte an original Bach-Stätten gegeben werden. Besondere Highlights sind dabei z.B. die berühmte Georgenkirche in Eisenach, in der Johann Sebastian Bach getauft wurde. "Wir merken immer wieder bei den Konzerten, dass es nicht nur für das Publikum ein Grund ist, nach Thüringen zu kommen, sondern wirklich auch für die Künstlerinnen und Künstler ein magischer, spiritueller Moment ist, wenn man dort musizieren kann", so Drescher. Doch auch die kleine Kirche von Dornheim, wo Johann Sebastian Bach seine erste Frau geheiratet hat, ist ein besonderer Ort: "Die Dorfgemeinschaft hat diese Kirche wieder aufgebaut, lebt dafür, dass es diesen besonderen Ort gibt. Da kann man sehr gut nachspüren, dass Bach nicht nur dieses große Genie war, sondern dass er aus einer Gesellschaft kommt, wo es ganz viele gab, die musiziert haben und den Namen Bach trugen."
Doch nicht nur die Orte, sondern auch das Programm überzeugen bei den Thüringer Bachwochen mit einigen Highlights: "Natürlich haben wir ein paar große Stars (...) Philippe Herrewege, der das Eröffnungskonzert dirigiert, Renée Jacobs, ist ein weiterer großer Dirigent, den wir erstmal beim Festival haben. Doch auch die King's Singers sind natürlich wirklich Legende als A Capella Ensemble - und das die unser diesjähriges Festival beschließen werden, finde ich schon toll", schwärmt Drescher.
Auch wenn das größte Festival für klassische Musik in der Mitte Deutschlands bereits zum 31. Mal stattfindet - es gibt immer Neues zu entdecken, erklärt Festivalleiter und Geschäftsführer Christoph Drescher: "Ich würde es langweilig finden, wenn wir jedes Jahr die gleichen Werke zeigen würden (...) sondern es geht darum zu zeigen: wir betreiben nicht nur Denkmalschutz, sondern Bach hat bis heute Relevanz. Deswegen gibt es tatsächlich Beiträge aus den unterschiedlichsten Genres. Wir haben Bach mit Tanz, wir haben eine Uraufführung einer neuen Bachkantate, die ein Komponist binnen einer Woche schreibt. Wir laden Künstler an, die sich wirklich auch grenzüberschreitend mit Bach beschäftigen wollen. Das kann eigentlich kein Komponist so gut bieten wie Bach", erklärt Christoph Drescher.
In gut zwei Monaten ist es soweit, doch der Ticketverkauf hat bereits begonnen. Es verspricht wieder ein abwechslungsreiches Festival zu werden. Alle Infos auf der Website der Thüringer Bachwochen.
(26.01.23/K. Jäger)