Wenn der See zur Bühne wird – Die Bregenzer Festspiele 2025 eröffnen mit magischer Opernkraft

Wenn der See zur Bühne wird – Die Bregenzer Festspiele 2025 eröffnen mit magischer Opernkraft

Ein Sommerereignis, das Seeufer, Großinszenierung und Opernbühne zu einem unvergleichlichen Erlebnis verwebt: Die Bregenzer Festspiele öffnen erneut ihre Tore am Bodensee – 2025 bereits in der 79. Saison. Ein ganz besonderes Festival, das Zuschauer in magische Sphären entführt und eine beeindruckende Erfolgsgeschichte.

Wenn der See zur Bühne wird – Die Bregenzer Festspiele 2025 eröffnen mit magischer OpernkraftFoto: Bregenzer Festspiele / Daniel Ammann

Mystik am Bodensee

Abenddämmerung senkt sich über den Bodensee, während erste Nebelschwaden beginnen die Seebühne zu verhüllen. Dann erklingt der markerschütternde Schuss – und für einen Moment ist die Realität unterbrochen. Carl Maria von Webers Freischütz öffnet den Vorhang einer Welt der Sagen und Mythen.

Die Zuschauer werden Zeugen, wie der Nebel sich zwischen Bühnenbild und Publikum senkt, Wasserflächen zu silbrig-glitzernden Projektionsflächen werden. Die Stimmen, getragen von Wiener Symphonikern, erheben sich gegen die Stille des Bodensees: Ein Moment, in dem Bühnenkunst und Natur untrennbar erscheinen – tief bewegend, unvergesslich.

Der Freischütz 2025
Foto: Bregenzer Festspiele / Daniel Ammann

Die Highlights 2025

Die diesjährigen Bregenzer Festspiele beginnen am 16. Juli 2025 mit der selten gespielten „Œdipe“-Produktion von George Enescu im Festspielhaus – dirigiert von Hannu Lintu und inszeniert von Andreas Kriegenburg. Der nächste Abend gehört dann Philipp Stölzls herausragender Inszenierung des „Freischütz“, nach dem grandiosen Erfolg von 2024.

Die frische Handschrift der finnischen Intendantin Lilli Paasikivi – übrigens selbst erfahrene Opernsängerin - verbindet nordische und osteuropäische Facetten mit einem handverlesenen Programm: Choreografien von Tero Saarinen, ein Sibelius-Schwerpunkt, Werkstattstücke und Uraufführungen wie „Emily – No Prisoner Be“ mit Joyce DiDonato und Kevin Puts. Über 80 Veranstaltungen bieten erlesensten Klassikgenuss von Orchesterkonzerten bis Musiktheater, flankiert von sozialen wie technischen Neuerungen rund um Seebühne und Haus.

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Eine Erfolgsgeschichte

1946 wurde am Bodensee ein musikalisches Abenteuer gewagt: Zwei umgebaute Kieskähne trugen Mozarts „Bastien und Bastienne“ sowie die „Kleine Nachtmusik“ als Spiel auf dem See. Nur vier Jahre später, im Jahr 1950, eröffnete die erste Tribüne. 1979 folgte das Festspielhaus und ein Jahr später nahm die Seebühne ihre heutige Form an – eine Plattform für bis zu 7 000 Zuschauerinnen und Zuschauer.


Bregenz_Banner mobileFoto: Klassik Radio AG

Mit der Intendanz Alfred Wopmanns ab 1983 begann dann eine neue Ära. Wopmann entwickelte die Bregenzer Festspiele zu einer Bühne für visuelle Großkunst. Produktionen wie die „West Side Story“ (2003/2004) brachen Besucherrekorde und erhielten internationale Anerkennung, darunter auch die Auszeichnung als Bühnenbild des Jahres.

Heute ist das Festspielhaus eine Vorzeigelocation im Bereich Nachhaltigkeit und betreibt unter dem Label „Green Location“ umweltbewusstes Kulturmanagement.

Œdipe
Foto: Bregenzer Festspiele / Daniel Ammann

Die Bilanz 2024 liest sich wie ein Triumph: Rund 274 000 Besucherinnen und Besucher erlebten über 80 Vorstellungen. Die Freischütz-Inszenierung auf der Seebühne verzeichnete 198 655 Gästen in 28 Veranstaltungen mit hundertprozentiger Auslastung. Andere Formate waren ähnlich gut besucht – etwa die Oper Tancredi, die mit 99 % vollbesetzt war. Damit gehört 2024 zu den erfolgreichsten Saisons, die Bregenz bisher erlebt hat, vielleicht sogar zu den besten der Festivalgeschichte.

Die Bregenzer Festspiele sind mehr als Oper – sie sind ein beinahe schon spiritueller Traum aus Licht, Wasser und Drama. Wenn „Œdipe“ im Festspielhaus endet und der „Freischüt“z auf dem See beginnt, verschwimmen Grenzen zwischen Kunst und Natur. Paasikivi, Wopmann, Stölzl und ihr Team entwerfen ein Gesamtkunstwerk, das tief berührt und ewig in den Herzen der Zuschauer zurückbleiben wird.

Holger Hermannsen / 16.07.2025

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