Musik hat die Kraft, Menschen zu verändern: Sie kann heilen, verbinden und einen Raum schaffen, in dem Menschen sich begegnen. Genau davon handelt der neue Film „No Hit Wonder“, wie Florian David Fitz im Interview erzählt: Ein Film über das Zuhören, über das gemeinsame Singen und darüber, wie aus vielen einzelnen Stimmen ein Moment von Harmonie wird.

Ein „One-Hit-Wonder“ zu sein klingt harmlos – bis dieser eine Hit das ganze eigene Leben bestimmt. Im neuen Spielfilm No Hit Wonder, der ab heute (30. Oktober 2025) in die Kinos kommt, schickt Schauspieler und Drehbuchautor Florian David Fitz seinen Protagonisten Daniel, gespielt von ihm selbst, auf eine tragikomische Odyssee durch die Schattenseiten des Musikererfolgs.
Daniel wurde mit nur einem einzigen Song berühmt und singt ihn noch immer Jahre später in jeder erdenklichen Situation. Irgendwann ist Schluss. Daniel will nicht mehr, will einfach von der Bildfläche verschwinden und dem One-Hit-Wonder ein Ende setzen – doch selbst das gelingt ihm nicht. „Er beschließt, am Anfang des Films seinem Leben ein Ende zu setzen, was ihm übelst misslingt. Und er wacht schließlich in einer geschlossenen Abteilung der Psychatrie auf“, erzählt Florian David Fitz im Interview mit Klassik Radio Redakteurin Valeska Baader.
Dort trifft er auf die Ärztin Dr. Lissi Waldstett, die sich mit Glücksforschung beschäftigt – und ihm eine absurde Bedingung stellt: Er darf die Klinik nur verlassen, wenn er anderen Menschen hilft, glücklich zu werden, und zwar mit dem Singen. Ausgerechnet durch das, was er zu diesem Zeitpunkt selbst am meisten verabscheut. „Da fängt der Film an – da geht es dann auf eine große gemeinsame Reise“, sagt Fitz. Eine Reise mit einer Gruppe, „ganz normal trauriger Leute“. Menschen, die verloren wirken – und ausgerechnet von einem lernen sollen, der selbst längst aufgegeben hat.
Was als bittere Satire über den flüchtigen Ruhm eines Popstars beginnt, wird bei Fitz zur warmherzigen Reflexion über Gemeinschaft, über Zuhören und über die fragile Balance zwischen Dissonanz und Harmonie. „Ich beziehe mich in dem Film ja darauf, nicht nur allein auf der Bühne zu stehen und zu singen, sondern in einer Gruppe zu singen. Und ich glaube, das ist etwas Unglaubliches: Teil von etwas Größerem zu sein – eine Stimme unter vielen – und in diese Harmonie einzutauchen.“
In einer der zentralen Szenen stehen die verschiedenen Charaktere des Films alle im Kreis, singen zunächst durcheinander und finden schließlich intuitiv zu einem gemeinsamen Ton. Die Idee stammt aus einer bekannten Schauspielübung: „Alle haben die Augen zu und jeder startet auf einem beliebigen Ton. Eigentlich darf immer nur einer den Ton verändern – aber das ist natürlich unmöglich, weil niemand sehen kann, wann die anderen es tun“, beschreibt Fitz die Szene. Was dabei entsteht, ist mehr als ein musikalisches Experiment. Mit geschlossenen Augen richtet sich der Fokus aufs Hören – jede Stimme hört genau hin, reagiert und fügt sich neu in die Gruppe ein, bis schließlich alle intuitiv denselben Ton finden.
So entsteht aus dem Zusammenspiel ein Klang, der sich Schicht für Schicht aufbaut. Fitz vergleicht ihn mit einem „Haus aus Stimmen“, das sich kurz aufrichtet, den Raum füllt und dann wieder in sich zusammenfällt. Dieses Gefühl des Getragen-Seins, des feinen Aufeinander-Abstimmens, sei etwas, das „einem richtig guttut“.
Für die Hauptfigur Daniel steckt in diesem Moment eine wichtige Erkenntnis. Er appelliert – wie Fitz im Interview erzählt – mit der Prämisse: „Wenn Ihr singen wollt, geht es ums Zuhören.“ Es geht nicht darum, sich selbst in den Vordergrund zu stellen, sondern darum, wahrzunehmen, was um einen herum geschieht, und sich in das Ganze einzufügen. Erst dann entsteht dieser Moment der Harmonie und des Gemeinschaftsgefühls, in dem viele Stimmen zu einer werden.
Dieser Schlüsselmoment im Film, wie Fitz erzählt, war dabei mehr als nur Inszenierung – ein Moment, den auch das Schauspielteam ganz real erlebt und gespürt hat: „Wir hatten dieses besondere Erlebnis auch bei den Dreharbeiten – und das war wirklich was ganz Beglückendes, weil wir selbst erfahren haben, was der Film eigentlich erzählen will.“
Denn Musik kann etwas verändern – nicht im Sinne von Esoterik, sondern als Erfahrung, die verbindet. Wenn Menschen gemeinsam singen, entsteht etwas, das über die Töne hinausgeht: Ein Gefühl von Nähe, Vertrauen, sogar Trost. Genau davon erzählt No Hit Wonder: Von Menschen, die lernen, wieder miteinander im Einklang zu sein – auch wenn es mal schief klingt. Und davon, dass Glück manchmal einfach bedeutet, für einen Moment denselben Ton zu treffen.

Für den Filmsong Time, Time, Time – jenem Hit, mit dem die Hauptfigur im Film berühmt wurde und an dem sie schließlich zerbricht – rief Florian David Fitz schon vor dem Kinostart von No Hit Wonder einen Chorwettbewerb ins Leben. Über Instagram startete er einen großen Aufruf und lud Chöre in ganz Deutschland ein, das Lied auf ihre eigene Weise zu interpretieren und einzusenden. Die Resonanz war groß: Rund 100 Gruppen machten mit – von Schul- und Jugendchören über Jazz- und A-cappella-Ensembles bis hin zu professionellen Gesangsformationen. Entstanden ist eine bunte Sammlung ganz unterschiedlicher Versionen, die alle denselben Kern teilen: Freude am gemeinsamen Singen. So wird No Hit Wonder selbst zu dem, wovon er erzählt: Zu einem Moment von Verbindung, der über den Film hinaus Menschen durch Musik zusammenbringt.
So wie in "No Hit Wonder" die Musik Menschen verbindet, trägt sie auch in der Filmwelt ganze Geschichten. Ein Soundtrack ist weit mehr als nur Begleitung – er lässt uns fühlen, was Figuren bewegt, und öffnet Räume, in denen Emotionen lebendig werden. Genau das erleben Sie im Sender „Filmmusik Klassiker“ auf "Klassik Radio Plus": Die schönsten Melodien aus großen Kinomomenten, epische Soundtracks und Musik, die nachklingt:
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