Seit 2014 ist er amtierender Chefdirigent der Münchner Symphoniker, Kevin John Edusei. Ende der Spielzeit 2021/22 verlässt er das Orchester.
„Die Münchner Symphoniker sind mit dem Chefdirigenten Kevin John Edusei stark gewachsen und haben ihren eigenen, unvergleichlichen Stil enorm weiterentwickelt“, das sagt der Geschäftsführender Intendant der Münchner Symphoniker Tilman Dost. Edusei hat den Klang des Orchesters maßgeblich beeinflusst, aber es sei nun Zeit für Neues.
Wenn ich jetzt schon resümiere, haben wir viel sehr viel gemeinsam erreicht. Das macht mich stolz.
Chefdirigent Kevin John Edusei
„Ich habe die letzten fast 10 Jahre hauptsächlich bei zwei Institutionen gewirkt. Bei den Münchner Symphoniker und zum anderen auch als Chefdirigent am Opernhaus Bern. Ich habe für mich entschlossen, dass nach dieser Zeit von institutioneller Verantworten auch mal eine Zeit kommen, in der ich andere Orchester als Gastdirigent kennenlernen kann.“ Konkret heißt das auch für Edusei: neue Kontakte aufbauen und frei von dem Gewicht der Verantwortung einer Chefposition arbeiten, neue Inspirationen und Ideen aber auch viel reisen.
Bis zum Abschied bleibt noch ein wenig Zeit in München und die wird gut genutzt. Es gibt noch viele Projekte und Konzerte, sofern die Pandemie diese zulässt. Erst im Mai 2022 werde er seinen Abschied feiern und bis dahin „auch noch weiterhin mit dem Publikum in München verbunden bleiben.“
Die gemeinsame Zeit war für Edusei sehr wertvoll, wie er uns sagte. „Wenn ich jetzt schon resümiere, haben wir viel sehr viel gemeinsam erreicht. Das macht mich stolz.“ Als er das Orchester damals übernahm, war es Eduseis Sicht sehr monothematisch aufgestellt, in Bezug auf das Repertoire. Es war ihm ein großes Anliegen, dieses über die Jahre auszuweiten und beispielsweise neue Komponistinnen oder Komponisten einzubeziehen. „So haben wir viele Stücke gemeinsam zum ersten Mal gespielt und manche auch für das Münchner Publikum.
Das Orchester hat in dieser ganzen Zeit eine unglaubliche Entwicklung abgelegt“, sagt Edusei. Auch das Hinterlassen einer sehr spezifischen Handschrift in München war ihm wichtig, ein Verdienst, der Edusei zuzuschreiben ist. „Ich habe den Großsteil aller Konzerte selber programmiert. (…) Das ist in unserer schnelllebigen Klassikwelt eine Besonderheit, glaube ich und darauf bin ich auch sehr stolz.“
Bis zum Abschied bleibt noch ein wenig Zeit. Was danach kommt? Wahrscheinlich vorerst keine neue Anstellung als Chefdirigent, aber „ich möchte das nicht ausschließen, dass das nicht irgendwann wieder auf der Tagesordnung steht“, so Edusei. Jetzt wolle er aber erst einmal seine „Fühler ausstrecken und neue Orchester kennenlernen“. Sein Kalender sei für die nächsten drei Jahre gefüllt und mit Blick darauf mache sich eine Aufgeregtheit bei ihm breit, aber: „eigentlich nur positiv aufregend. Ich habe so tolle Projekte, die in Zukunft anstehen. Ich freue mich auf Debüts beim „Dallas Symphony Orchestra“. In Baltimore bin ich, Indianapolis, Minnesota, beim „City of Birmingham Orchestra“ beim „Bournemouth Symphony Orchestra“. Ich konnte die Liste noch weiter fortsetzten.“ Es zeigt, dass es viele spannende, künstlerische Projekte gibt und Edusei sagt auch: „Ich schaue sehr frohgemut in die Zukunft“.
Wir wünschen ihm schon jetzt alles Gute für die kommenden Projekte, viele neue Eindrücke und Inspirationen und freuen uns darauf, bald wieder von ihm zu berichten.