Schenken, das bleibt: Mit einem Gewandhaus-Gutschein öffnen sich Türen zu großen Klangerlebnissen. Ob spontaner Konzertbesuch oder gezielte Ticketwahl – Musikfreude passt unter jeden Weihnachtsbaum.

Konzerttipp für den Dezember: Brahms’ 1. Konzert für Klavier und Orchester d-Moll kehrt an einen prägenden Ort zurück. Bei der Leipziger Uraufführung stieß es auf Kritik, heute gilt es als Schlüsselwerk zwischen sinfonischem Atem und pianistischer Virtuosität. Francesco Piemontesi gestaltet den Solopart mit klarem Ton, struktureller Übersicht und farbiger Kantabilität. Manfred Honeck leitet das Gewandhausorchester und spannt die große Form zwischen dramatischer Wucht und kammermusikalischer Transparenz. Den Auftakt des Abends bildet Joseph Haydns Sinfonie in D-Dur, ein Beispiel für elegante Rhetorik, überraschende Wendungen und fein austarierte Klangbalance. In der Mitte stehen Erwin Schulhoffs Fünf Stücke in einer farbigen Orchesterfassung von Manfred Honeck und Tomáš Ille. Die kurzen Charakterbilder setzen auf prägnante Rhythmen, tänzerische Gesten und scharf umrissene Kontraste. So entsteht ein Programm, das klassische Formkunst, Moderne mit Witz und ein romantisches Monument in ein schlüssiges dramaturgisches Ganzes fügt.
Termine: 18. und 19. Dezember, jeweils 19.30 Uhr.

Konzerttipp für den Januar: Mit Tacheles eröffnet das Gewandhaus seinen Fokus und Beitrag zum Jahr der jüdischen Kultur in Sachsen 2026. Omer Meir Wellber dirigiert zwei Werke, die Biografie, Geschichte und Klangsprache eindrücklich verbinden. Paul Ben Haims 1. Sinfonie entstand aus dem Erbe spätromantischer Orchesterkultur und reflektiert Erfahrungen von Krieg und Exil. Die Partitur verbindet weit gespannte Linien mit markanten Rhythmen und leuchtenden Farben, Momente von Aufbruch und Einkehr stehen einander gegenüber. Ernst Blochs Avodath Hakodesh (Gottesdienst) für Bariton, Chor und Orchester beschließt den Abend. Das hebräische Oratorium entfaltet liturgische Tiefe, meditierende Passagen und klangvolle Kulminationen. Mit dem GewandhausChor und Erwin Schrott als Bariton gewinnt das Werk besondere Präsenz, vokale Reinheit und erzählerische Wärme. Der Konzertrahmen zeigt, wie musikalische Traditionen in den Dialog treten und so ganz neue Hörerfahrungen ermöglichen.
Termine: 22. und 23. Januar, jeweils 19.30 Uhr.