Klassik Radio Spezial mit der Welthungerhilfe – wie Gemeinschaft, Wissen und Hausgärten Familien stärken können.
Am 16. Oktober ist Welternährungstag – ein Datum, das daran erinnert, dass jeder Mensch ein Recht auf Nahrung hat.
Weltweit bleibt die Aufgabe groß: Laut einem UN-Bericht hungerten im Jahr 2024 rund 673 Millionen Menschen, ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr, doch mehr als vor der Corona-Pandemie. Dabei ist Hunger das größte, lösbare Problem.
Seit 1962 arbeitet die Welthungerhilfe mit Partnern vor Ort an langfristigen und ganzheitlichen Lösungen, die Ernährung, Gesundheit und lokale Strukturen miteinander verbinden.
Welthungerhilfe-Mitarbeiterin Hannah Massah Jaward bei einem Training
Ein Ansatz, der in Asien begann und nach Afrika ausgeweitet wurde, heißt Nutrition Smart CommUNITY: Dorfgemeinschaften für gesunde Ernährung. In diesem Projekt führt die Welthungerhilfe mit ihren Partnern Ernährungsschulungen und Kochdemonstrationen durch. Haus und Gemeinschaftsgärten, Saatgutversorgung, Gesundheits Screenings sowie einfache Hygienemaßnahmen (WASH) greifen ineinander und stärken so Dorfgemeinschaften.
Mary Bockarie und ihr Mann Bockarie S. Kamara mit ihren Kindern Ishmail und Wuya
Wie sich das im Alltag anfühlen kann, zeigt eine Familie aus einem ländlichen Gebiet in Sierra Leone: Aus unregelmäßigen, einseitigen Mahlzeiten wurden feste Routinen und mehr Vielfalt. Ein kleiner Hausgarten liefert Gemüse über die Saison, Stillberatung und kindgerechte Ernährung führen zu sichtbaren Fortschritten – Kinder sind seltener krank, Eltern gewinnen Planungssicherheit.
Der Kontext ist anspruchsvoll: Jedes vierte Kind in Sierra Leone ist chronisch unterernährt, fast jedes zehnte stirbt, bevor es ins Grundschulalter kommt. Der Welthunger Index 2025 bewertet die Lage als „ernst“.
Umso wichtiger ist, dass lokale Lösungen Bestand haben: Dazu gehören auch Spargruppen für kleine Kredite, die Selbständigkeit stärken, Trainings für faire, partnerschaftliche Aufgabenverteilung in der Familie sowie partizipative Mikroplanung, die Gemeinden befähigt, dringend benötigte Maßnahmen selbst zu priorisieren und umzusetzen.
Das Klassik Radio Spezial am Sonntag, 19.Oktober nimmt den Welternährungstag zum Anlass, genau hinzusehen: Wie entstehen Verbesserungen, die bleiben? Die Sendung begleitet Projekte, die Wissen teilen, Strukturen stärken und Familien entlasten.
Und hier unsere Kolumne zum Nachhören: