Eigentlich war Manacorda auf dem besten Weg zum Stargeiger, dann änderte er den Kurs und wurde Dirigent - Zum Glück, sagt die Musikwelt.
Geboren wurde Manacorda 1970 in Turin, wo er Violine studierte. Er schloss sein Studium mit Auszeichnung ab. Von da an ging es steil bergauf: 1994 wurde der junge Italiener von Dirigentengröße Claudio Abbado zum Konzertmeister des Gustav Mahler Jugendorchesters berufen. Zusammen mit Abbado gründete er drei Jahre später das Mahler Chamber Orchestra, mit dem er seinen internationalen Durchbruch schaffte.
Bereits in dieser Zeit zog Manacorda das Dirigieren in Erwägung, bewies als Primgeiger und Konzertmeister Führungsqualitäten: „Then, as concert master of the Mahler Chamber Orchestra I led many times without a conductor, and I was also always very interested in everything that all the great conductors we had at the time were doing. (…) So, it was quite a natural thing for me to finally stand up and conduct.”1
Seinen Einstieg als Dirigent schaffte er dann nach seinem Dirigierstudium in Helsinki, wo er von Jorma Panula lernte. Seit 2001 konzentriert sich Manacorda auf das Dirigieren – mit großem Erfolg. Als Gastdirigent wirkte er in allen großen europäischen Konzert- und Opernhäusern. 2010 wurde er künstlerischer Leiter der Kammerakademie Potsdam, 2011 parallel dazu Chefdirigent von Het Gelders Orkest im niederländischen Arnheim.
Mit der Kammerakademie Potsdam nahm Manacorda unter anderem sämtliche Sinfonien von Schubert auf, für die er von Kritikern hochgelobt wurde. Das Orchester wurde 2015 mit dem ECHO Klassik als Ensemble des Jahres ausgezeichnet.
Privat ist Manacorda leger unterwegs, hat ganz „normale“ Interessen – auch abseits der Musik. „In meiner Freizeit gehe ich gern ins Theater. Musik höre ich wenig.“2 Einerseits könnte das verwundern, andererseits: Wer sich schon in seinem Berufsleben ausschließlich mit Musik beschäftigt, braucht vielleicht auch mal eine Ruhepause. Das ändert nichts an Manacordas Liebe zur klassischen Musik und vor allem zur Romantik. Aber: Auch elektronischer Musik steht er nicht ablehnend gegenüber. Manchmal macht’s eben die Vielfalt.1 http://www.askonasholt.co.uk/introducing-antonello-manacorda/2 http://www.maz-online.de/Nachrichten/Kultur/Antonello-Manacorda-steht-fuer-Werktreue