Eigentlich wollte sie Flamencotänzerin werden, wurde aber „die Primadonna assuluta unserer Zeit“ (Die Zeit, Nr. 19, 2013).
Cecilia Bartoli, geboren am 4. Juni 1966 in Rom, zählt mit über 10 Millionen verkauften Tonträgern zu den kommerziell erfolgreichsten Stars der klassischen Musikwelt. Ihre markante Klangfarbe (Koloratur-Mezzosopran) brachten ihr bisher fünf Grammys, zehn Echos, einen Bambi und zahlreiche weitere Preise, Auszeichnungen und einen Ehrendoktortitel ein.
2007 sagte Bartoli in einem Interview, sie liebe die Musik, wisse aber nicht so recht, was sie mit ihr machen oder mit ihr anfangen soll und das obwohl die gebürtige Römerin schon früh durch ihre musikalischen Eltern, beide Opernsänger, geprägt wurde.
Von ihrer Mutter, Silvana Bazzoni, bekam sie ihren ersten Gesangsunterricht und begann ihre musikalische Ausbildung an der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom im Alter von 17 Jahren. Zwei Jahre später debütierte sie am Teatro dell´Opera di Roma in der Rolle der Rosina im Barbier von Sevilla von Gioachino Rossini.
Größen wie Daniel Barenboim und Herbert von Karajan wurden bereits vor Abschluss ihrer Ausbildung auf sie aufmerksam. Vor allem aber Claudio Abbado und Nikolaus Harnoncourt bestimmten ihren weiteren Werdegang, da diese Bartolis Interesse in die Musik des Barock lenkten. Eine der musikalischen Besonderheiten liegt genau in diesem Interesse.
So ist Cecilia Bartoli vor allem dafür bekannt, sich auf die ursprünglichen und originalen Partituren zurückzubesinnen und diese zur Aufführung zu bringen. Sie belebte in ihrem 2009 erschienen Album Sacrificium die Kastratenmusik des 18. Jahrhunderts sowie Agostino Stefani in ihrem Album Mission zu neuem Leben. 2013 brachte sie Bellinis Norma in der Originalpartitur während der Salzburger Festspiele zur Aufführung, derer Pfingstfestspiele sie seit 2012 Intendantin ist.
Sei es nun die MET in New York, die Scala in Mailand oder das Royal Opera House in London - Cecilia Bartoli nennt die renommiertesten Opernbühnen dieser Welt ihr Zuhause. Ihr musikalisches Repertoire umfasst dabei Mozart, Bellini, Rossini u.v.m.2007 wurde die Cecilia Bartoli-Musikstiftung zur Förderung und Bewahrung von Musik gegründet. Das aktuelle Stammhaus von Cecilia Bartoli ist die Oper Zürich.
Im Juni 2019 sorgte Cecilia Bartoli für Wirbel, weil sie ihre geplanten Auftritte an der Mailänder Scala absagte. Aus Solidarität zum Intendanten Alexander Pereira wolle sie vorläufig nicht mehr dort singen. Dessen Vertrag an der Mailänder Scala war nach einer angestrebten Kooperation mit Saudi-Arabien nicht verlängert worden.