Dorothea Röschmann ist im Musikhimmel angekommen. 2017 gewann sie den Grammy Award für das beste klassische Sologesangsalbum.
Die Bekanntgabe dieser Auszeichnung verschlief die 1967 in Flensburg geborene Opernsängerin – sie war einfach zu müde. Es sind genau diese Momente, die sie so sympathisch und bodenständig wirken lassen.
Ihre musikalische Laufbahn begann bereits in Kindertagen. In dem örtlichen Flensburger Bach-Chor sang sie gemeinsam mit ihrer Familie. Und schnell war ihr klar, wo sie als Erwachsene beruflich Fuß fassen möchte.
„Mozart ist der Grund, warum ich Opern singen wollte“, erzählt sie, „und das ist auch noch heute so. Seine Figuren als singenden Menschen, die traurig und lustig, aber immer sehr wahrhaftig sind, die faszinieren mich bis heute.“ (Welt24, Februar 2017)
Sie wuchs sehr behütet auf und genoss die kindlichen Freiheiten einer Kleinstadt mit all ihren Facetten. Später studierte Röschmann Gesang unter anderem in Hamburg, Tel Aviv, New York und unter Vera Rosza in London. Seit 1986 ist sie als Lied- und Konzertsängerin im In- und Ausland tätig.
Mozart ist der Grund, warum ich Opern singen wollte.
Dorothea Röschmann
Internationale Aufmerksamkeit erreichte sie durch ihr Debüt bei den Salzburger Festspielen 1995 als Susanna in „Le nozze di Figaro“. Mittlerweile arbeitet Röschmann mit den London Symphony Orchestra, den Wiener, Berliner, und Münchener Philharmonikern. Ausgezeichnet wurde sie ebenfalls mit einem weiteren Grammy Award 2002 für die beste Choraufnahme und 2003 mit dem Echo Klassik für die beste Liedeinspielung. Neben dem 2017 gewonnen Grammy wurde sie 2016 von der deutschen Staatsoper Berlin mit dem Titel „Kammersängerin“ ausgezeichnet.
Wie viele andere Künstler auch durchlebte Röschmann 2007 eine Krise und nahm sich ein paar Monate Auszeit. „Ich musste herausfinden, wo sind die Prioritäten, wie geht es in Balance, dass ich meinen Beruf gut vorbereitet und ausgeruht ausüben kann und gleichzeitig das Familienleben nicht zu kurz kommt.“ (Welt24, Februar 2017)
Sie hatte sich allerdings nach kurzer Zeit neu geordnet und blieb im Gegensatz zu vielen anderen Kollegen erfolgreich in ihrem Metier. Sie hat das perfekte Gleichgewicht zwischen ihrem Privatleben und dem Beruf gefunden. „Dieser emotionales Beruf, dieses manchmal egozentrische Aufgehen in Musik und dann das erdverbundene Muttersein, das ist sehr heilsam.“ (Welt24, Februar 2017)