Neben seiner weltweiten Karriere als Pianist arbeitete Lars Vogt auch als Dirigent mit führenden Orchestern zusammen.
Für Lars Vogt war Musik alles: Sein Beruf, seine Leidenschaft, ganz viel Gefühl und eine Stütze in schwierigen Zeiten.
Musik besitzt die ganze Bandbreite aller Emotionen (...) Gerade das Tröstliche ist etwas ganz Besonderes.
Lars Vogt im Interview mit Holger Wemhoff
Der am 8. September 1970 in Düren geborene Pianist und Dirigent Lars Vogt entdeckte schon früh sein Talent für die Musik und das Klavier.
Unter anderem gewann Vogt 2004 den Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein. Studiert hat der Künstler an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover bei Karl-Heinz Kämmerling. Er tourt nicht nur durch Deutschland sondern hat Auftritte in ganz Europa, sowie in Asien und auch in den USA.
Lars Vogts Herz schlug für die Kammermusik. Sie war einer der Gründe, die zu der Initiation des Kammermusikfestivals „Spannungen“ im Kraftwerk Heimbach im Jahre 1998 führte. Alljährlich spielen dort verschiedene und bekannte Musiker Stücke von Barock bis hin zu neuester Musik. Eine Uraufführung ist ebenfalls fester Bestandteil des einwöchigen Musikfestes. Die "Spannung" ist also nicht nur elektrischer sondern auch musikalischer Art. Besucher dieses Festivals sind bekannte klassische Musiker, aber auch Gäste, die klassische Musik einfach lieben.
Mit seinem Schulprojekt „Rhapsody in School“, das ihm ein großes Anliegen ist, engagierte er sich für den musikalischen Nachwuchs. Dabei handelt es sich um ein Künstlernetzwerk, welches Kindern nicht nur über rationalen, sondern auch über emotionalen Kontakt klassische Musik vermittelt.
Seit 2012 bis zu seinem Tod war er Professor für Klavier an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Neben der Musik liebte Vogt das Schreiben. Immer wieder verfasste er Texte über Stücke, die er selbst spielte. Er brachte zu Papier, was ihn bei seinem Klavierspiel bewegte.
Nach fünf Jahren sollte die Saison 2019/20 seine letzte als Music Director der Royal Northern Sinfonia sein. Neben seinem weltweiten Erfolg als Pianist arbeitete Lars Vogt auch als Dirigent mit vielen führenden Orchestern zusammen, unter anderem dem Orchestre de Chambre de Paris. Dort war er ebenfalls als musikalischer Leiter tätig.
Anfang des Jahres 2021 erhielt der Musiker die erschreckende Diagnose Krebs. Der Künstler ging sehr offen mit seiner Erkrankung um, ließ seine Fans an seinem Kampf teilhaben. Gerade in dieser schweren Phase war es wieder die Musik, die Lars Vogt stützte, ihm Mut und Kraft gab. Während seiner Chemotherapien erfüllte Vogt das Krankenhaus gerne mit Musik, übte und kämpfte weiter. Am sechsten September 2022, kurz vor seinem 52. Geburstag, verlor er den Kampf gegen den Krebs und musste diese Erde viel zu früh verlassen.