Der "Botschafter des Jazz", wie er gerne genannt wird, wurde am 18. Oktober 1961 in New Orleans geboren. Er kann auf eine 40-jährige Karriere zurückblicken.
Wynton Marsalis liegt die Musik sozusagen im Blut: sein Vater war der Jazzpianist Ellis Marsalis. Wynton war das zweite der fünf Kinder von ihm und seiner Frau Dolores. Es waren alles Jungs und drei seiner Brüder sind ebenfalls Jazz-Musiker, allerdings spielen sie andere Instrumente: Saxophon, Posaune und Schlagzeug.
Wynton Marsalis begann mit zehn Jahren seine musikalische Karriere in der Kirchenband der Fairview Baptist Church unter der Leitung von Banjospieler Danny Barker. Zwei Jahre später begann er, Trompete zu spielen und war dabei so begabt, dass er mit 17 Jahren ans Tanglewood Berkshire Music Center ging. Danach folgte ein Studium an der Juilliard School of Music in New York. Neben dem Studium ergatterte er immer wieder Auftritte in Jazuclubs und wurde dabei von einem Agenten der Columbia Records entdeckt, der ihm seinen ersten Plattenvertrag bescherte.
Wynton Marsalis polarisiert oft durch seine konservative Einstellung zum Jazz: so lehnt er viele Entwicklungen des Genres ab Ende der 1960er Jahre ab, legt Wert auf klare musikalische Linien und tritt auch selbst immer sehr stilsicher und eloquent in den Medien auf. Das sorgt für Kritik von Musikkollegen. So meinte der Pianist Keith Jarrett einmal, Marsalis klinge wie ein talentierter Highschool-Trompeter. Doch die Mehrheit der Fachwelt stellt Marsalis Können nicht in Frage.
Übrigens: Wynton Marsalis ist nicht nur in der Jazz- sondern auch in der Klassikszene zu Hause. Kein Wunder, gibt er doch an, nicht nur u.a. von Louis Armstrong, Miles Davis und anderen Jazzgrößen, sondern auch von Ludwig van Beethoven und Igor Strawinsky beeinflusst worden zu sein. So hat er nicht nur Jazzstücke komponiert, sondern auch klassische Symphonien und Alben mit Klassikstars aufgenommen.
Mittlerweile hat Wynton Marsalis zahlreiche Preise, Würden und Auszeichnungen eingeheimst: drei seiner Platten haben Goldstatus, er nennt neun Grammys sein eigen, hat mehrere Ehrendoktortitel von Universitäten wie Columbia, Harvard, Princeton und Yale und bekam 2005 von der US-Regierung die "National Medal of Arts", die höchste künstlerische Auszeichnung der Vereinigten Staaten.
Zudem ist er in den Medien sehr präsent, tritt in TV und Radio auf und hat mehrere Bücher veröffentlicht.
Wynton Marsalis hat mit der Ex-Tänzerin und Schauspielerin Victoria Rowell einen gemeinsamen Sohn, der am 26. Dezember 1995 geborten wurde.