VR-Brille bringt Senioren ins Konzert

Wenn Videospieltechnologie auf Klassik trifft VR-Brille bringt Senioren ins Konzert

Mitten drin, statt nur dabei: das sind dank VR-Technologie nun auch ältere und kranke Menschen, die nicht mobil sind.

Seniorin im Rollstuhl mit VR-Brille Foto: ©[WavebreakMediaMicro]/stock.adobe.com

Klassik und Kultur soll alle erreichen

Die Idee hatte der Geiger Marco Reiß, der seit über 40 Jahren in der Magdeburger Philharmonie spielt. Dort ist ihm aufgefallen, dass treue Konzertbesucher irgendwann altersbedingt bei den Aufführungen fehlten. Mit einem Kammerensemble spielte er vor Corona auch in Altersheimen und auf Krankenstationen. Doch auch dort erreichte er nur die Menschen, die noch einigermaßen fit waren und ihr Bett verlassen konnten.  Das fand der Musiker sehr schade und er tüftelte an einer Möglichkeit, auch sie an Klassik und Kultur teilhaben zu lassen. Gemeinsam mit einem Toningenieur Veit Fehmeier hat er dann die Idee mit der Virtual Reality Brille ausgearbeitet. 

Ausflüge, ohne das Bett zu verlassen

Das Herzstück des Ganzen sind Virtual Reality Brillen, die man vor allem aus Computerspielen oder aus Freizeitparks kennt. Wer die Brille aufhat und umschaut, kann den ganzen virtuellen Raum im 360 Grad Radius wahrnehmen. Dadurch wirkt das Erlebnis besonders echt. In dem Fall werden die Brillen an die Bewohner von Senioren- und Pflegeheimen verteilt, die dann Klassik Konzerte hautnah miterleben können, auch wenn sie ihr Zimmer oder sogar ihr Bett nicht verlassen. Bei den Ausflügen in die virtuelle Welt werden sie von Helfer*innen begleitet und angeleitet. 

In anderen Seniorenheimen können die Bewohner auf diese Art auch auf Reisen gehen:

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Für den Einsatz mit der VR-Brille werden die Konzerte mit einer sogenannten Kugelkamera aufgenommen. Sie besteht aus sechs Einzelkameras. Jede der Kameras nimmt jeweils einen eigenen Videostream auf. Am Ende werden die unterschiedlichen Streams durch eine spezielle Software zu einem 360 Grad -3D-video zusammengesetzt, dann geschnitten und überblendet. Am Schluss wird das Ganze mit Ton unterlegt und exportiert. Bisher handelt es sich dabei nur um ein Pilotprojekt, aber die Resonanz der Teilnehmenden ist durchweg positiv und es gibt teils rührende Rückmeldungen. 

(08.04.2021/ K.Jäger) 

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