BLOND:ISH kämpft für die Umwelt: Bye Bye Plastic

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Ein wunderschöner weißer Strand, das blaue Meer und Unmengen von Plastik. Unsere Welt hat ein Plastikproblem.

BLOND:ISH kämpft für die Umwelt: Bye Bye PlasticFoto: <span style="background-color:rgba(255,255,255,0.65);color:rgb(0,0,0);font-size:9px;"><strong>Photo by Erik Mclean on Unsplash   </strong></span>

Musik erreicht die Menschen

Die Musik der Producerin BLOND:ISH steht in erster Linie für gute Laune und ein positives Lebensgefühl. Mit ihren House-Tracks will sie ihren Fans Hoffnung geben und ihnen übermitteln, dass das Leben es wert ist, geliebt zu werden. Mit dieser Art Musik zu produzieren, hat sie sich mittlerweile eine internationale Fanbase aufgebaut und damit eine große Reichweite generiert. Genau diese Reichweite möchte die DJ nutzen, um nicht nur ihre Beats, sondern auch ihr Herzensanliegen zu verbreiten: sie ist nämlich auch mit ganzem Herzen Umweltaktivistin.

Get Physical MusicBLOND:ISH
Foto: Get Physical Music
Get Physical MusicBLOND:ISH

BLOND:ISH und Bye Bye Plastic

Vivie-Ann Bakos aka BLOND:ISH stand im Laufe ihrer Karriere überall auf der Welt auf der Bühne und so hat es sie auch nach Brasilien verschlagen. Einmal hatte sie dort einen Auftritt am Strand und sie war entsetzt von den Unmengen an Plastikmüll, den das Meer an diesem Tag an den Strand gespült hatte. In der Künstlerin machte sich das starke Bedürfnis breit, etwas zu tun und sie gründete die Initiative „Bye Bye Plastic“. Hierbei schließen sich eine Vielzahl an Künstlerinnen und Künstlern zusammen und versuchen über ihre Reichweiten mehr Aufmerksamkeit und Sensibilität für das Thema zu schaffen. Das Motto von Bye Bye Plastic ist: ‘The best way to predict the future is to create it’.

Ein paar Zahlen und Fakten

Die Plastikverschmutzung unserer Welt gehört mittlerweile zu den meistdiskutierten Umweltthemen zu Zeiten der Klimakrise. Laut einer Erhebung der World Bank machen Kunststoffabfälle rund 12 Prozent des gesamten Abfalls weltweit aus. Bei einem Blick auf Europa gilt Irland im EU-Länder-Vergleich als das Land mit dem höchsten Plastikverpackungsabfall – im Jahr 2019 hat dort jeder Einwohner durchschnittlich 64,7 Kilogramm Verpackungsabfall aus Kunststoff verursacht. In Deutschland sind es durchschnittlich 39,1 Kilogramm.

Aber wohin mit all diesem alten Plastik? Immerhin werden laut einer Erhebung der FAZ aus dem Jahr 2018 rund 42 Prozent des Kunststoffmülls recycelt. Ein weiterer großer Teil der Abfälle wird allerdings in den asiatischen Raum exportiert. Von dort gelangt der Kunststoffmüll häufig in die Flüsse und Meere unserer Welt. Laut dem WWF bestehen rund drei Viertel des Mülls in den Meeren aus Plastik. Jedes Jahr gelangen circa 19 bis 23 Millionen Tonnen Plastik ins Meer. Zurzeit befinden sich geschätzt 80 bis 150 Millionen Tonnen Plastik in unseren Weltmeeren, was dem Gewicht von 15.000 Eiffeltürmen oder der Hälfte der gesamten Weltbevölkerung entspricht.

BLOND:ISH at Rainforest Adventures, in Sint Maarten for Cercle & SXM Festival
https://youtu.be/ad4IAkS-1-w

Was ist eigentlich das Problem?

Jährlich kostet die steigende Anzahl an Plastikmüll zehntausenden Tieren das Leben. „Das Ausmaß der Kunststoffverschmutzung variiert regional stark und auch die Auswirkungen auf marine Arten sind sehr unterschiedlich: Plastikstücke im Magen, tödliche Schlingen um den Hals oder chemische Weichmacher im Blut – die Gefahren für Meeresbewohner sind zahlreich. Plastik führt zu inneren und äußeren Verletzungen oder gar zum Tod von Meerestieren, es schränkt die Fortbewegung oder das Wachstum ein, mindert die Nahrungsaufnahme oder die Fortpflanzungsfähigkeit von Tieren und ändert ihr Verhalten“, erzählt Freya Duncker, Pressesprecherin des World Wide Fund For Nature (WWF) im Gespräch mit Beats Radio. Bis sich Kunststoff völlig zersetzt hat, können mehrere Hunderte bis sogar Tausende an Jahre vergehen. Bei dem Zersetzungsprozess zerfällt der Plastikmüll in immer kleinere Partikel. Partikel unter fünf Millimeter nennt man häufig Mikroplastik: „­­­­­­­­Ist Mikroplastik einmal in der Umwelt, kann es kaum wieder entfernt werden. Es breitet sich in jeden Winkel der Erde aus. In dem Maße, in dem Mikroplastik die Umwelt belastet, sind ihm Tiere, Pflanzen und Menschen ausgesetzt. Welche Auswirkungen das auf Menschen, andere Organismen und Ökosysteme hat, ist noch weitgehend unbekannt.“ Gerade Mikroplastik wird von den Meereslebewesen häufig mit Plankton verwechselt und als Nahrung wahrgenommen. Die Plastikpartikel gelangen so in die Körper der Meerestiere und über den Verzehr von Fisch auch in den menschlichen Organismus.

Was wird gefordert?

Aber was können wir tun, um dieses Problem zu verringern? Der WWF hat hierfür eine klare Lösung und Forderung: Zusammenarbeit. „Die Einträge von Kunststoffen in die Umwelt müssen sofort und global umfassend gestoppt werden. Dies bedeutet zunächst, dass mit einem internationalen Abkommen eine Grundlage geschaffen wird, den Eintrag von Plastikmüll durch eine verbindliche und wirksame internationale Vereinbarung zu stoppen“, bestätigt uns Freya Duncker. Um wirklich etwas bewegen zu können, muss also die Politik an einem Strang ziehen. Der WWF fordert eine Vielzahl von Maßnahmen auf nationaler Ebene, mit denen Rahmenbedingungen geschaffen werden können, die die Vermeidung von Einwegplastik und Plastikverpackungen sowie eine verbesserte Abfallwirtschaft ermöglichen. „Es ist wichtig, dass das zukünftige UN-Plastikabkommen auf den gesamten Lebenszyklus abzielt. Allerdings muss in den anstehenden Verhandlungen stärker festgelegt werden, mit welcher Verbindlichkeit Maßnahmen für Produktion, Verbrauch, Kreislaufführung und Abfallwirtschaft dafür sorgen sollen, dass kein Plastik mehr in die Umwelt gelangt und auch weniger Neukunststoffe produziert werden müssen“, bekräftigt Duncker.

Da Plastik zum größten Teil aus der Umwelt nicht rückholbar ist, muss durch schnelle und umfassende Maßnahmen der Eintrag von Plastikmüll in die Umwelt reduziert werden.

Freya Duncker von World Wide Fund For Nature (WWF)

Was wird getan?

Die Plastik-Industrie ist sich all dieser Probleme durchaus bewusst. „Nachhaltigkeit und möglichst geschlossene Stoff-und Energie-Kreisläufe sind für die Industrie zunehmend bedeutsam“, erzählt Andreas Thürmer, Senior Application Specialist Plastic Additives des Chemiekonzerns BASF Schweiz AG im Gespräch mit Beats Radio. “Der Trend [zum Recycling] ist steigend, wobei auch bei diesen Prozessen immer Abfall entsteht, der im wesentlich verbrannt wird. Man muss dazu wissen, dass die Recycling-Quote stark von der Anwendung abhängig ist: Bei PET*1 ist die Recyclingquote «Getränkeflaschen zu Getränkeflaschen» sicherlich schon deutlich größer”, erklärt Thürmer. Für Andreas Thürmer ist auch der Plastikmüll in unseren Weltmeeren ein großes Thema. Gerade wenn es um das Recycling und die damit zusammenhängende Stabilität des Kunstoffs geht, ist die Industrie um ständige Verbesserung bemüht: “Das Thema ist für die Kunststoffeindustrie extrem wichtig; wir arbeiten an Lösungen, die eine Wiederaufwertung und Rückführung in den Kreislauf ermöglichen.”

Die wichtigste Verantwortung sieht Andreas Thürmer allerdings ebenfalls bei der Politik: “Der Bedarf an sortenreinen rezyklierten Kunststoffen wird weiterhin steigen. Wichtig ist, dass die Sammel- und Sortierungsinfrastruktur aufgebaut werden.” Um das Problem wirklich in den Griff bekommen zu können, müssen sich Länder und Regierungen weltweit damit auseinandersetzten. “Wir arbeiten und bieten Lösungen an, die das Recycling von Kunststoffen ermöglicht und verbessern und damit auch weniger Mikroplastik entsteht und in die Umwelt gelangt. Hier ist aber auch der Gesetzgeber/die Politik gefordert, welche durch Vorgaben aus Kunststoffabfall einen Wertstoff machen, der besonders in den ärmeren Regionen Jobs und Auskommen sichern kann”, bekräftigt Thürmer.

Plastikmüll im Meer
Foto: Photo by Naja Bertolt Jensen on Unsplash

Photo by Naja Bertolt Jensen on UnsplashPlastikmüll im Meer

Was können wir tun?

Bis die Politik an einem Strang zieht, kann es – eine Vermutung meinerseits – noch länger dauern, als einem lieb ist. Bis dahin kann jeder versuchen, etwas zu verändern und die Welt ein bisschen plastikfreier zu machen. Immer mehr Menschen sind dazu auch bereit. Laut einer, im Februar 2020 durchgeführten, Online-Umfrage in Österreich gaben rund 86 % der Befragten an, dass mehr getan werden müsse, um die Plastikverschmutzung zu reduzieren.

Jeder Einzelne von uns kann auch schon kleine Schritte gehen: Anstatt der Plastiktüte selbst eine Tasche zum Einkaufen mitnehmen, wenn man die Gelegenheit dazu hat, verpackungsfrei einkaufen und darauf achten Produkte wie Shampooflaschen aus bereits recycelten Plastik in den Einkaufwagen zu legen. ”[Wichtig ist auch, den] Müll richtig sortieren“, legt uns Freya Duncker vom WWF ans Herz.

Jede weniger verwendete Plastiktüte ist auch eine weniger in unserer Umwelt. Wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen und Aktionen wie BLOND:ISHs “Bye Bye Plastic” weiterhin die Menschen auf die Problematik aufmerksam machen, kann hoffentlich viel erreicht werden.

Was sagt Ihr zu diesem Thema? Wie sehr beschäftigt Euch die Plastikverschmutzung und wie versucht Ihr Plastik einzusparen?

Schreibt uns eure Meinung gerne auf Instagram oder Facebook!

*1Mehr als 70% der Kunststoffe sind PET, daraus entstehen zum Beispiel Verpackungen und Flaschen unseres täglichen Verbrauchs

(A. Kohler)

Alena Kohler / 26.06.2023