Nigel Kennedy wird als „Punk unter den Geigen-Virtuosen“ bezeichnet. Unterrichtet wurde er von Yehudi Menuhin. Außerdem hat es Kennedy ins Guiness-Buch der Rekorde geschafft.
Nigel Kennedys Irokesenfrisur, die anfangs auf Kritik im Publikum stieß, ist zu seinem Markenzeichen geworden.
Geboren wird Nigel Kennedy 1956 als Sohn eines Cellisten und einer Klavierlehrerin in Brighton. Bereits mit sechs Jahren begann er, Violine zu spielen. Schon ein Jahr später bekam er ein Stipendium an der Yehudi-Menuhin-Schule in London, wo er teilweise - wie sein Geigenkollege Daniel Hope - sogar von Yehudi Menuhin persönlich unterrichtet wurde. Später studierte er an der Juilliard School of Music in New York, an der er auch die Grundlagen der Jazz-Improvisation erlernte.
1977 gab Nigel Kennedy in der Londoner Festival Hall mit dem e-Moll-Violinkonzert von Mendelssohn sein Konzert-Debüt. Berühmt wurde er mit seiner 1989 veröffentlichten Einspielung von Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, die als eines der meistverkauften Klassik-Alben aller Zeiten gilt und es damit sogar ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft hat. Er erhielt noch zahlreiche weitere Preise, unter anderem mehrfach den ECHO Klassik als „Instrumentalist des Jahres“.
Kennedy ist musikalisch breit aufgestellt; so spielt er Werke von Bach, Beethoven und Brahms genauso wie Songs von Peter Gabriel, Jimi Hendrix und The Doors. Auch mit Paul McCartney arbeitete er zusammen. Er beherrscht den Auftritt in den größten Metropolen der Welt, ist aber auch bei Jam-Sessions in bekannten Jazzclubs zu finden, sogar Kammermusik zählt zu seinem Repertoire: 1998 ging er mit dem Cellisten Lynn Harrell auf eine Duo-Tournee.
Der vielseitige Violinist hat eine Vorliebe für Polen: Mit seiner Frau lebt Nigel Kennedy in Krakau, arbeitet dort oft mit der polnischen Klezmerband Kroke zusammen und veröffentlichte eine CD mit zwei verschollenen Violinkonzerten polnischer Komponisten. Zudem ist er Leiter des polnischen Kammerorchesters und übernimmt damit die Nachfolge seines früheren Lehrers Yehudi Menuhin.