12 Lola-Nominierungen für „Lieber Thomas“

Schmidts Streamingtipps KW 1912 Lola-Nominierungen für „Lieber Thomas“

Wir schauen uns den Favoriten des diesjährigen Deutschen Filmpreises an, lassen uns vom Kino verzaubern und staunen über den Sommer 1982.

12 Lola-Nominierungen für „Lieber Thomas“Foto: Zeitsprung Pictures / Wild Bunch Germany (Foto: Peter Hartwig)

Albrecht Schuch ist einer der angesagtesten und besten deutschen Schauspieler. Er gewann 2020 zwei Lolas (für seine Rollen in „Berlin Alexanderplatz“ und „Systemsprenger“), war 2021 in den beiden Literaturverfilmungen „Fabian“ und „Schachnovelle“ zu sehen und könnte nun wieder den Deutschen Filmpreis bekommen, was durchaus verdient wäre, denn auch in dieser Rolle spielt Schuch unfassbar intensiv.

Er ist im Film „Lieber Thomas“ der Autor und Filmemacher Thomas Brasch. Ein Dagegen-Schreiber, Rebell und Revolutionär, der in der DDR mit seinem Idealismus aneckte und sich mit politischen Provokationen bald zum Staatsfeind entwickelte. Insgesamt 12 Lola-Nominierungen gab es insgesamt für Andreas Kleinerts Film, der damit als numerischer Favorit ins Rennen geht.

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Wie Schuch diesen besessenen Brasch, diesen unbeugsamen und vor lauter Energie so oft überschäumenden Liebenden und Lebenden, Schreibenden und Nie-Schweigenden spielt, ist mal wieder zum Staunen genial.

„Lieber Thomas“ - ein poetisches in schwarz-weiß gedrehtes Porträt über einen unkonventionellen Rebellen. Jetzt auf DVD und Blu-ray und als VoD erhältlich.

„Cinema Paradiso“ auf Indisch

Können Sie sich noch an den ersten Film erinnern, den Sie im Kino auf der großen Leinwand gesehen haben? Ich kann mich zumindest noch daran erinnern, welcher Film mich sehr berührt, beeindruckt und geprägt hat. Es war Peter Weirs „Der Club der toten Dichter“. Seitdem gehe ich immer noch und immer wieder gerne ins Kino. Wenn es Ihnen auch so geht, dann könnte Ihnen der indische Film „Das Licht, aus dem die Träume sind“ gefallen.

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Der Film ist so ein bisschen wie damals „Cinema Paradiso“ von Giuseppe Tornatore, denn auch hier geht es um den Zauber analoger Kinotechnik. Um die Kraft der Filmkunst und ums Erwachsenwerden im Kino. Und auch hier steht ein kleiner Junge im Mittelpunkt des Films. Der erste Kinobesuch – der große Saal, die rauschenden Farben, die tolle Musik und das Rattern des Filmprojektors – begeistert den neunjährigen Samay so sehr, dass er unbedingt selbst Filmemacher werden will.

„Das Licht, aus dem die Träume sind“ – ein zauberhafter Film über die Magie des Kinos.

Neun bahnbrechende Kassenschlager in einem Sommer

Der Kinosommer vor 40 Jahren hat wohl wie kaum ein anderer die Filmgeschichte geprägt und inspiriert. "E.T. – Der Außerirdische", "Conan der Barbar", "Mad Max II", "Das Ding aus einer anderen Welt", "Poltergeist", "Tron", "Star Trek II", "Rocky III" und "Blade Runner" erschienen allesamt im Sommer 1982 und beeinflussen bis heute die Popkultur.

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„Hollywood 1982. Ein magischer Kinosommer“ heißt denn auch die Doku, die gerade frisch in die ARTE Mediathek gekommen ist und die eben von diesen Kultfilmen erzählt.

Dieser produktive und innovative Sommer hat die Filmgeschichte vor allem deshalb geprägt, weil er sich radikal von allem unterschied, was Hollywood bis dahin zu bieten hatte. Eine sehr interessante und leicht wehmütig machende 52-minütige Reise in die Vergangenheit.

Deutsches Liebes-Drama – erfrischend anders

Klicken wir weiter in die ARD-Mediathek zu einer etwas anderen romantischen Komödie. Kühle Karrierefrau trifft auf planlosen Pantoffelhelden, in „Whatever Happens“ von Regisseur Niels Laupert. Es geht um die Probleme junger Großstädter um die 30, es geht um Beziehungsfragen und Erziehungsprobleme, ums Elternsein und gleichzeitig Karriere machen.

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Die Niederländerin Sylvia Hoeks, war auch schon in „Blade Runner 2049“ und als Schwester von Lisbeth Salander in „Verschwörung“ zu sehen, und Fahri Yardim, bekannt aus „Jerks“ und als „Tatort“-Assistent von Til Schweiger, harmonieren sehr schön miteinander und überzeugen als ungleiches Paar, das sich im Alltag zwischen Fernbeziehung, Job und Kind aus den Augen verliert. Der Film ist zwar manchmal ein bisschen seicht und vorhersehbar, allerdings großartig gespielt und mit leisen Zwischentönen inszeniert. Ein erfrischend anderes Liebes-Drama.  

Joe Hisaishi Live in Concert

Und zum Schluss gibt’s noch was für alle Filmmusik-Fans. Der japanische Komponist Joe Hisaishi, eine echte Ikone in seinem Land, dirigiert in Paris das Orchestre Philharmonique de Strasbourg und natürlich stehen seine größten Soundtrack-Hits auf dem Programm. Eine ganz frische Aufzeichnung vom 7. Mai aus der Philharmonie in Paris, ebenfalls zu sehen bei ARTE.

Das Interessante an dem Konzert ist, dass es eben einerseits Hisaishis Filmmusik zu hören gibt, u.a. eine Prinzessin Mononoke Suite, andererseits aber auch seine zweite Sinfonie, die erst im letzten Jahr uraufgeführt wurde. Ein schöner Einblick ins Werk dieses facettenreichen Komponisten.

Und vorher nehmen Sie sich am besten eine knappe Viertelstunde Zeit und sind danach bestens gerüstet für einen intensiveren Einstieg in Hisaishis Werk.

(13.05.2022 / F. Schmidt)

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