Oper

Der Zauber auf der Bühne: Die Oper 

Der Zauber auf der Bühne: Die Oper 

Über mehrere Stunden eintauchen in andere Welten. Welten, in denen nur gesungen wird, während sich die schrecklichsten Dramen und schönsten Liebesgeschichten abspielen. Hier finden Sie alles zum Thema Oper.

Der Zauber auf der Bühne: Die Oper Foto: Adobe Stock

Kurz gefragt: Was versteht man unter einer Oper?

Das Wort "Oper" leitet sich von dem italienischen Begriff „opera in musica“. Kurz gesagt ist eine Oper eine vertonte dramatische Dichtung. Dabei vereint die Oper Gesang, Schauspiel und Tanz auf einer Theaterbühne, wobei die Musik die Handlung vorantreibt und ein wichtiger Teil davon ist. 

Das Wort "Oper" kann auch verwendet werden, um das Opernhaus selbst zu beschreiben, in dem Opernaufführungen stattfinden.

Wie ist die Oper gegliedert? 

Für den Aufbau einer Oper gibt es keine allgemein gültige Formel. Jeder Komponist und jede Komponistin fügen seinen bzw. ihren Opern eine persönliche Komponente bei. Einige Bausteine sind allerdings so gut wie immer vorhanden:

  • Ouvertüre: Die Ouvertüre eröffnet die Oper und gibt einen Überblick über die Handlung.
  • Akt: Ein Akt ist ein Abschnitt der Handlung, der mit dem Fallen des Vorhangs endet.
  • Zwischenspiel: Zwischenspiele verbinden die Akte und dienen als Unterhaltung für das Publikum während des Umbaus der Bühnenbilder. Sie können komisch sein, wie Pantomimen, oder aus Tänzen oder Märschen bestehen.
  • Arie: Eine Arie ist ein solistischer Gesang, der die Gefühle und Gedanken einer Figur ausdrückt und beim Publikum Anklang findet.
  • Chor: Der Chor bringt Abwechslung zu den solistischen Gesangsstücken und verkörpert oft das breite Volk auf der Bühne.
  • Ensemble: Das Zusammenspiel mehrerer Solisten wird als Ensemble bezeichnet. Die mehrstimmigen Stücke tragen zur Spannungssteigerung bei.

Alle diese Elemente ergeben zusammen mit dem Orchester und dem Dirigenten, dem Bühnenbild, der Beleuchtung und den damit verbundenen Effekten, der Maske und den Kostümen dann das Gesamtkunstwerk Oper.

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Die Geschichte der Oper

Die Oper wie wir sie heute kennen entstand Ende des 16. Jahrhunderts in Florenz, als Mitglieder der Florentiner Camerata, einer Gruppe von Wissenschaftlern, ein Bühnenstück mit Musik entwickelten. Die erste Oper war La Dafne von Jacobo Peri mit einem Text von Ottavio Rinuccini. Sie gilt heute als verloren, abgesehen von einigen wenigen Fragmenten. Im Jahr 1637 wurde das erste Opernhaus, das Teatro San Cassiano in Venedig, eröffnet. Die Opernhandlungen, die zuvor oft mythologisch waren, wurden bald von historischen Inhalten verdrängt. In Paris entwickelte sich einige Jahre später die französische Form der Oper, die das Ballett stärker mit einbezog. Im deutschsprachigen Raum entstand Mitte des 17. Jahrhunderts ebenfalls eine eigenständige Form der Oper mit deutschen Texten. Im 18. Jahrhundert entwickelten sich zwei grundlegende Arten von Opern: die „Opera seria“, die auf mythologischen und historischen Stoffen basierte, und die „Opera buffa“, die grobschlächtige, komische und später auch sentimentale Handlungen hatte.

Kurz und knapp: Zauberflöte, Carmen und La Traviata 

Die Zauberflöte: Die Oper "Die Zauberflöte" von Wolfgang Amadeus Mozart wurde im Jahr 1791 im Freihaustheater in Wien zum ersten Mal aufgeführt. Das Libretto wurde von Emanuel Schikaneder geschrieben. Das Werk, das ungefähr drei Stunden dauert, zählt zu den bekanntesten und am häufigsten aufgeführten Opern weltweit. Zu Beginn der Oper verliebt sich Prinz Tamino in die schöne Pamina, diese wird allerdings entführt. Zusammen mit Papageno, einem jungen Mann in einem Federkostüm, auch als der „Vogelfänger“ bekannt, rettet er seine geliebte Pamina.

Carmen: Carmen ist eine Oper in vier Akten, komponiert von Georges Bizet. Das Libretto wurde von Henri Meilhac und Ludovic Halévy nach der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée verfasst. Obwohl sie formal als Opéra-comique bezeichnet wird, stellt Carmen einen revolutionären Bruch mit dieser Operngattung dar. Die faszinierende Zigeunerin Carmen, eine begehrte und selbstbewusste Frau, trifft in Sevilla auf den Soldaten Don José, der ihr bedingungslos verfällt. Carmen fühlt sich durch seine Liebe eingeschränkt. Im Konflikt zwischen ihrer Freiheit und dieser Liebe entscheidet sie sich letztendlich für die Freiheit, was jedoch tödliche Konsequenzen nach sich zieht.

La Traviata: Die Verdi Opern zählen zu den bekanntesten Opernwerken. Von Guiseppe Verdi stammen viele große Opern, wie Rigoletto, Aida und La Traviata. Letztere ist eine Oper, die von Giuseppe Verdi und Francesco Maria Piave basierend auf dem Roman La dame aux camélias von Alexandre Dumas. Dumas hatte den Roman im Februar 1852 auch als Schauspiel aufgeführt. Die Oper hatte ihre Uraufführung am 6. März 1853 im Teatro La Fenice in Venedig und wurde anfangs vom Publikum nicht gut aufgenommen. Nach Überarbeitungen wurde sie jedoch zu einer der erfolgreichsten Opern in der Musikgeschichte. Die Hauptfigur ist Violetta Valéry, eine Edelprostituierte, die finanziell vom reichen Baron Douphol unterstützt wird. Sie genießt es, sich als eine Frau darzustellen, die von der Tugend abgekommen ist und stürzt sich in ein Leben voller Luxus und Exzessen, um ihre lebensbedrohliche Krankheit zu vergessen.

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Alena Kohler / 03.08.2023