Christoph Eschenbach

DirigentChristoph Eschenbach

Christoph Eschenbach wurde am 20. Februar 1940 in Breslau geboren und durchlebte bereits in den ersten Jahren seines Lebens eine Odyssee. Seine Mutter, eine Klavierpädagogin, starb bei seiner Geburt.

Christoph Eschenbach Foto: Luca Piva

Der Vater Heribert Ringmann war ein deutscher Musikwissenschaftler und verstarb während des Zweiten Weltkrieges. Daraufhin nahm ihn seine Großmutter auf – die allerdings an den Folgen von Typhus verstarb. Vor ihrem Tod schrieb sie einen Brief an eine Cousine von Eschenbachs Mutter, Wallydore Eschenbach, und bat sie, den kleinen Jungen aufzunehmen. Als Eschenbach sechs Jahre alt war, kam er zu seiner Tante – es war für ihn ein Neubeginn.

 

Frühe Erfolge

Wallydore Eschenbach erkannte sein Talent, förderte ihn und gab ihm Klavierunterricht. Bei all der Tragik seiner Biografie findet Eschenbach selbst die richtigen Worte um seine Definition von Heimat zu beschreiben: „Mein Zentrum“, sagt er und tippt sich aufs Herz, "ist in mir. Da wohne ich." (Hamburger Abendblatt, August 2012). Mit 10 Jahren konnte Christoph Eschenbach erste Erfolge verbuchen und gewann den ersten Preis beim Hamburger Steinway-Wettbewerb. Nach seinem Abitur in Aachen studierte er an der Musikhochschule in Köln. Nach seiner Rückkehr nach Hamburg begann er ein zweites Studium an der Hochschule für Musik und Theater. Hier unterrichtete ihn Eliza Hansen am Klavier und Wilhelm Brückner-Rüggeberg im Dirigieren.

Eschenbach als Pianist

1966 begann er seine internationale Karriere als Pianist. Er widmete sich der Liedbegleitung und der Kammermusik und gründete Houston Symphony Chamber Players. Sein Repertoire reicht von Barock bis zur Gegenwart. Am Piano konzentriert er sich mehr auf Schubert und Mozart. Als Dirigent verfügt er über ein ausgeprägtes Konzert- und Opernrepertoire. Er bemüht sich stets um Aufführungen und Uraufführungen zeitgenössischer Komponisten. Eschenbachs Dirigentendebüt absolvierte er 1972 in Hamburg.

Eschenbachs Mentoren

Auf die Frage, warum er seine Solokarriere als Pianist letztendlich aufgab, antwortet er: „Ich finde das Kommunizieren mit mir selbst - alleine mit einem Werk - nicht interessant. Ich bin doch kein Alleinunterhalter. Das ist vorbei.“ (Welt 24, Februar 2010). Zu seinen Mentoren zählen Herbert von Karajan und George Szell und auch er selbst nimmt die Rolle des Mentors gerne ein. Zu seinen Schützlingen zählten Lang Lang, Julia Fischer und Renée Fleming.

Mehrfach ausgezeichnet

Sein Talent wurde selbstverständlich gebührend ausgezeichnet. So erhielt er unter anderem 2014 den Grammy in der Kategorie „Best Classical Compendium“. Ein Jahr darauf folgte der sogenannte Nobelpreis der Musik – der Ernst von Siemens Musikpreis. Und zuletzt ehrte man ihn 2016 mit dem Paul-Hindemith-Preis der Stadt Hammeln.

 

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Christoph Eschenbach besticht durch Ausstrahlung

Christoph Eschenbach ist kein Mann großer Worte – er besticht durch seine Ausstrahlung. Mönchsgleich, mit sich im Reinen und konsequent begegnet er seinen Mitmenschen. Dafür wird er geschätzt.

„Ich möchte noch dirigieren, wenn ich 100 bin, weil ich im 99. Lebensjahr vielleicht noch mehr entdecken kann als jetzt." ( Der Stern, Februar 2015)

Seit 2019 ist er Chefdirigent des Konzerthausorchesters Berlin, 2021 wurde sein Vertrag verlängert bis 2023. 

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28.03.2021