Felix Mendelssohn-Bartholdy

KomponistFelix Mendelssohn-Bartholdy

Ein Stück kennen Sie mindestens von ihm, und zwar den „Hochzeitsmarsch“. Dieses Lied von Mendelssohn untermalt in sicher über 100 Filmen den Weg zum Traualtar.

Felix Mendelssohn-BartholdyFoto: Wikipedia

Mendelssohn-Bartholdy: Leben in Hamburg und Berlin

Geboren wurde Jakob Ludwig Felix Mendelssohn-Bartholdy am 3. Februar 1809 in Hamburg. Er entstammt einer wohlhabenden und hoch geschätzten Familie. Sein Vater Abraham Mendelssohn-Bartholdy, ein erfolgreicher Banker, und seine Mutter Lea (geb. Salomon) heirateten 1804 in Berlin und zogen dann nach Hamburg. Er hatte drei weitere Geschwister, Fanny, Rebecca und Paul. Vor allem zu seiner älteren Schwester Fanny, hat er ein sehr gutes Verhältnis.
Als die napoleonische Besatzung der Stadt Hamburg näher kam, zog die Familie zurück nach Berlin. Erzogen wurde Mendelssohn-Bartholdy im christlichen Glauben, obwohl sein Großvater Moses Mendelsohn ein bekannter jüdischer Philosoph war. Der Zusatz Bartholdy, nahm die Familie an, als sie zum christlichen Glauben konvertierten. Auf einer Gedenktafel in Hamburg steht:

"Seine Psalmkompositionen für den evangelischen Gottesdienst verbinden jüdische Tradition mit christlichem Bekenntnis".

Mendelssohns erste Auftritte und Kompositionen mit 11 Jahren

Er und seine Schwester Fanny wurden während ihrer Kindheit von verschiedenen Lehrern in Komposition, Klavier und Violine unterrichtet. Sie zählt zeitlebens zu seinen engsten Vertrauten. Erstmals trat Mendelssohn-Bartholdy 1818 mit neun Jahren am Klavier auf. Ab 1820 begann er zu komponieren und das in einer einzigartigen Schnelligkeit. Im ersten Jahr schrieb der 11-jährige fast 60 Werke für das Klavier, die Orgel und auch die Violine.

Freundschaften und Netzwerk

Mendelssohn-Bartholdys Familie hatte einen gut vernetzten Freundeskreis, weswegen er unter anderem Johann Wolfgang von Goethe, Carl Maria von Weber oder auch Anna Milders kannte. Mit Ignaz Moscheles, einem böhmischen Komponisten, Pianisten und Musikpädagogen führte Mendelssohn-Bartholdy eine lebenslange Freundschaft.  
1825 nahm Abraham seinen Sohn mit nach Paris, wo er berühmte Komponisten wie Gioachino Rossini, Giacomo Meyerbeer und Luigi Cherubini traf. Er hielt die Freundschaften und frischte sie bei späteren Gelegenheiten auf. Bereits im gleichen Jahr, im Mai, kehrten Vater und Sohn wieder zurück. Felix Mendelssohn-Bartholdy zog kurz darauf nach Leipzig, wo im Herbst 1826 die erste Aufführung der Sommernachtstraum-Ouvertüre stattfand.  

In seinen Jahren auf Wanderschaft besuchte Mendelssohn-Bartholdy neben England und Schottland auch Italien und die Schweiz und gab zahlreiche Konzerte. Natürlich verfasste er während dieser Zeit auch weiter Werke, inspiriert von den Eindrücken aus der Fremde.

Felix Mendelssohn-Bartholdy: Privatleben und sein Leben in Leipzig

Felix Mendelssohn-Bartholdy heiratete im März 1837 die Französin Cécile Charlotte Sophie Jeanrenaud. Auf der Hochzeitsreise führten die beiden frisch Vermählten eine Hochzeitstagebuch. Er schrieb neue Kompositionen auf und zeichnete, während sie die gemeinsame Reise kommentierte. Zusammen hatten sie fünf Kinder, drei Söhne, Carl Wolfgang Paul, Paul und Felix sowie zwei Töchter, Marie und Lili. Cécile Jeanrenaud wurde nach ihrem Tod 1853 nicht bei ihrem Mann beigesetzt, sondern bei ihrer Familie in Frankfurt.
Seine erste Stelle nahm er 1833 in Düsseldorf als Generalmusikdirektor an, bis er nach Leipzig berufen wurde. Dort gelang ihm 1835 als Kapellmeister sein größter Triumph, denn das Gewandhausorchester führte ihn zu Weltruhm. Bis zu seinem Tod war er Leipzig eng verbunden. Doch sein Weg führte ihn auch häufig über den Ärmelkanal Richtung London, da Königin Victoria zu seinen größten Fans zählte. Sie lud ihn zu Privatkonzerten ein und sang seine Lieder sogar auf Deutsch.
Nach seinem Tod wurde er antisemitisch angefeindet. Es ging so weit, dass sein Denkmal vor dem Leipziger Gewandhaus 1936 über Nacht verschwand und seine Musik verboten wurde.

Mendelssohn-Bartholdys: Die Mozarts von Deutschland

Zusammen mit seiner Schwester Fanny galt er als die Mozarts von Deutschland. Sie erregten ähnliches Aufsehen wie Wolfgang Amadeus Mozart und seine Schwester Nannerl; Beide musikalisch hoch begabt und in einem guten Verhältnis zueinander. Jedoch durfte Fanny Mendelssohn-Bartholdy, verheiratete Hensel, nie öffentlich auftreten. Das war in den höheren Kreisen verpönt. Auch Fannys Kompositionen wurden erst nach ihrem Tod veröffentlicht. 

Mendelssohn-Bartholdys Werke

Er war einer derjenigen, der die Werke von Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach zu seiner Zeit wieder zum Leben erweckte. So wurde die klassische Epoche wieder in das Bewusstsein der Leute gerückt. Mit 20 ließ er die "Matthäuspassion" von Bach erstmalig nach dessen Tod Wiederaufführen. In seiner kurzen Lebenszeit komponierte er insgesamt mehr als 400 Werke. Goethe, dem er einmal vorspielte, war von seinem Talent begeistert und bezeichnete ihn als Wunderkind. Außerdem zählt er zu den Mitbegründern des ersten Konservatoriums in Deutschland. Es wurde 1843 in Leipzig eröffnet und auch er selbst lehrte dort regelmäßig. Mittlerweile ist es eine staatliche Hochschule für Musik und Theater.
Die Meinung über Medenelssohn-Bartholdys Musik ist geteilt; die ein lieben und feiern sie, die anderen halten sie für kalt und glatt, weil sie zu perfekt ist , so auch Richard Wagner.

Benjamin Appl singt "Mache Dich mein Herze rein"

Felix Mendelssohn-Bartholdys Charakter

Schon früh gefördert, zeigt sich, dass Mendelssohn-Bartholdy ein begabter Junge ist. Ob Reiten, Schwimmen, Zeichnen oder Geschichten erzählen, alles machte ihm Spaß, doch besonders gut gefiel ihm das Erzählen von Geschichten durch Musik. Da er sich beruflich der Musik verschrieben hatte, doch das Zeichnen noch sehr liebte, verzierte er seine schriftlichen Korrespondenzen mit Skizzen. Insgesamt verfasste er um die 7.000 Briefe auf Deutsch und Englisch. Sogar ein Liebesbrief an Cécile ist überliefert. 
Schuhmann bezeichnete seinen Kollegen Mendelssohn als den „Mozart des 19. Jahrhunderts, der hellste Musiker, der die Widersprüche der Zeit am klarsten durchschaut und zuerst versöhnt…“.

Mendelssohn-Bartholdys - sein Tod

Felix Mendelssohn-Bartholdy verstarb am 4. November 1847 in Leipzig an den Folgen eines Schlaganfalls. Wenige Monate zuvor war seine Schwester Fanny gestorben, was ihn sehr mitgenommen hatte. Bereits vorher hatte er gesundheitliche Probleme und erlitt mehrere Schlaganfälle. Als er starb, war er gerade einmal 38 Jahre alt. Begraben wurde er auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof in Berlin-Kreuzberg neben seiner Schwester Fanny und weiteren Familienmitgliedern. Sein Grab wurde nach dem zweiten Weltkrieg in die Liste der Ehrengräber in Berlin aufgenommen.