Neues Museum über das Markgräfliche Opernhaus

BayreuthNeues Museum über das Markgräfliche Opernhaus

Seit 2012 gehört das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth zu den UNESCO-Weltkulturerben. Jetzt gibt es ein Museum, das seine Geschichte erzählt.

Neues Museum über das Markgräfliche OpernhausFoto: Bayerische Schlösserverwaltung, Thomas Köhler, Bayreuth

Zur Geschichte

Bayreuth hat gleich zwei Opernhäuser: das Festspielhaus der Richard-Wagner-Festspiele und das nicht ganz so bekannte Markgräfliche Opernhaus. Dabei gehört es seit 2012 zum UNESCO-Weltkulturerbe und inspirierte Wagner überhaupt dazu, nach Bayreuth zu kommen. Nun erzählt ein neu eröffnetes Museum die Geschichte des Markgräflichen Opernhauses. "Das letzte Woche frisch eröffnete Museum bietet einen interessanten Einblick in die Operngeschichte dieses Hauses, das 1748 eröffnet wurde und damit wesentlich früher als das Festspielhaus", erzählt die Museumskuratorin Dr. Cordula Mauß im Gespräch mit Klassik Radio.

Der Duft des Opernhauses

Das Museum ist besonders interaktiv, so dass man direkt in die Geschichte eintauchen kann. Zum Beispiel kann man die Kulissen verschieben und es donnern lassen. Außerdem ist das Museum tatsächlich für alle Sinne ausgelegt: man kann hören, sehen und auch die Nase kommt zum Einsatz. Außerdem bekommt man ein Gefühl dafür, wie es damals in der Oper zugegangen ist – ganz anders als heute, regelrecht trubelig nämlich: "Dort wurde gespeist, man hat sich unterhalten und lautstark kommentiert. Man ist hin und her gelaufen und hat sich in den Logen besucht." Deswegen lag eine sehr intensive Duft-Mischung in der Lust – von Tabak über Parfüm bis zu Orangen

Ritzenfunde

Bei der sechsjährigen Restaurierung des Hauses hat man auch einiges von diesem anderen Publikumsverhalten in den Ritzen der Böden gefunden. "Wir haben Hühnchenknochen gefunden, Bierflaschen oder auch ein Bonbonpapier. Eine Zuschauerin im 19. Jahrhundert hat leider auch ihren kompletten Wochenlohn in einer Lohntüte verloren, auch die haben wir gefunden", erzählt Mauß. 

Das Museum ist im ehemaligen Redoutenhaus direkt neben dem barocken Opernhaus entstanden. Insgesamt hat das Projekt 16 Millionen Euro gekostet.

Die schönste Musik aus eben dieser Zeit können Sie auch mit den verschiedenen Barocksendern bei Klassik Radio Plus hören.

(26.04.2023)

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