Eigentlich hatte das Publikum eine eher heitere Opernvorstellung erwartet, doch dann kam es ganz anders.
Denn am Ende des ersten Aktes wurde die Vorstellung wegen eines tragischen Zwischenfalls unterbrochen: der Dirigent, Stefan Soltesz, kollabierte im Orchestergraben, während er die komische Oper „Die schweigsame Frau“ dirigierte. Sofort wurde er von Zuschauern und dem Theaterarzt versorgt und der Rettungsdienst wurde gerufen. Der Saal mit den rund 2000 Zuschauern geräumt. Am selben Abend dann verstarb er im Krankenhaus. Offiziell wurde keine Ursache angegeben, aber ein Herzinfarkt steht im Raum.
Zahlreiche große Häuser würdigten den großen Dirigenten, unter anderem die Bayerische Staatsoper oder auch die Deutsche Oper Berlin: Sie schreibt: "Wenn große Künstler sterben, geht manchmal nicht nur ein Leben, sondern auch ein Ära zu Ende." Der Intendant des Deutschen Nationaltheaters, Serge Dorny sagte u.a. „Wir verlieren einen begnadeten Dirigenten. Ich verliere einen guten Freund“. Da dem Stardirigenten am Freitag nicht mehr applaudiert werden konnte – wurde das am Samstagabend vor der Oper „Capriccio“ nachgeholt: ausgiebig und voller Warmherzigkeit. Auch der „Rosenkavalier“, der gestern aufgeführt wurde, wurde Soltesz gewidmet.
(25.07.22/K.Jäger)