Manche Musiker hinterlassen nicht nur auf der Bühne ihre Spuren – auch im Alltag begegnen uns ihre Namen auf den ungewöhnlichsten Produkten – sei es im Supermarkt, im Auto oder auf unserem Teller. Doch erfüllen diese Konsumgüter wirklich die hohen Erwartungen, die ihre berühmten Namensgeber wecken? Wir stellen Ihnen fünf besonders überraschende Musiker-Marken vor.
Einige der Produkte in dieser Liste mögen auf den ersten Blick etwas überraschend wirken. Dass George Gershwin, der Meister des Big-Band-Sounds und perfekte Gentleman der 1930er Jahre, heute seinen Namen einem Smoking-Hemd leiht, verwundert hingegen kaum. Dieses Hemd verspricht dem modernen Bohemian – laut Hersteller – einen makellosen Look ohne Schweißflecken – ein Muss für jede glamouröse Nacht im Jazzclub oder bei der nächsten Symphoniekonzertpremiere. Gershwin selbst hätte es sicher begeistert getragen.
Italien - das ist „La Dolce Vita“, Oper und Pasta. Enrico Caruso, der legendäre Tenor mit einer Vorliebe für gutes Essen, hätte daher mit Sicherheit zugestimmt, seinen Namen für eine herzhaft-italienische Sauce zu verwenden. Die „Caruso-Sauce“, eine uruguayische Kreation der 1950er Jahre, ist nicht nur ein kulinarisches Denkmal für den großen Sänger. Mit Sahne, Schinken, Käse, Walnüssen und Pilzen als Zutaten ist diese reichhaltige Sauce ein Hochgenuss für jeden Pastaliebhaber.
Puccini und schnelle Autos: Wer sich mit der Vita des italienischen Komponisten („Madame Butterfly“) beschäftigt, wird feststellen, dass diese Kombination gar nicht so abwegig ist. Nicht nur waren die Eltern des legendären Automobil-Designers Ettore Bugatti eng mit Puccini befreundet, der Musiker selbst war stets auf der Suche nach dem Rausch der Geschwindigkeit – so sehr, dass er sogar zu einem der ersten Autounfallopfer überhaupt wurde. Kein Wunder also, dass ein dänischer Lautsprecher-Hersteller sein exklusiv für den Sportwagen „Bugatti Veyron“ entwickeltes Audiosystem nach dem Komponisten benannte.
Wenn das Leben hart zuschlägt, soll manchmal ein starkes Getränk helfen. Rachmaninov kannte diese Tiefpunkte des Lebens nur zu gut, spätestens nachdem seine erste Symphonie von Kritikern zerrissen wurde. Auch wenn nicht bekannt ist, ob der Komponist („All by Myself“) dem Alkohol zugeneigt war: Ein Glas „Rachmaninov Wodka“ hätte er nach der katastrophalen Premiere sicherlich probiert. Tatsächlich verkauft eine deutsche Einzelhandelskette dieses hochprozentige Destillat unter dem Namen des russischen Künstlers – vielleicht um daran zu erinnern, dass wahre Kunst nicht nur aus Harmonie entsteht, sondern manchmal auch aus dem Exzess.
Zum Abschluss gibt es noch einen kleinen Abstecher in die Welt der Körperpflege mit der „Verdi“-Produktlinie. Diese hauptsächlich für Hotels entwickelten Pflegeprodukte umfassen neben „exotischeren“ Artikeln, wie etwa Schuhbürsten, auch eine Dusch- und Shampoo-Kollektion. Wer will schon ungepflegt in die Oper? Mit einer „erfrischenden Mischung aus Limette und Zitronengras“ ist man mit dem „Verdi“-Duschgel bestens vorbereitet, sich direkt in die nächste Aufführung von „Aida“ zu stürzen. Wer hätte gedacht, dass der Meister der italienischen Oper dereinst auch in der Drogerieabteilung erfolgreich sein könnte?
Ob Kleidung, Gourmet-Saucen oder Körperpflege – Musiker und Komponisten hinterlassen nicht nur auf der Bühne ihre Spuren. Ihre Fähigkeiten, Talente und Qualität faszinieren uns seit Jahrhunderten. Genau diese Faszination – so hoffen Unternehmen - soll wir auch im Supermarktregal wiederfinden. Ob sich diese Erwartung, bei diesen oft auch skurrilen Produkten wirklich erfüllt? Wir können auf jeden Fall mit Sicherheit sagen, dass ihre Musik die Zeit und alle Trends der Werbewelt überdauert. Bei Klassik Radio hören sie genau diese zeitlosen Stücke in all ihrer formvollendeten Schönheit, die kein Produkt der Welt je erreichen könnte.