Wie man Stress positiv für sich nutzen kann!

Stress lass nach?Wie man Stress positiv für sich nutzen kann!

Wir alle haben ihn ab und an und keiner will ihn: Stress. Dabei kann Stress eigentlich etwas Gutes sein.

Musik bei der ArbeitFoto: Jacob Lund/stock.adobe.com

Stress zum Überleben notwendig

Wir alle haben ihn ab und an und keiner will ihn: Stress. Dabei ist Stress eigentlich etwas Gutes, sagt Prof. Dr. Dr. med. Andreas Hillert von der Schön Klinik Roseneck. Darüber schreibt er in seinem Buch „Stress positiv nutzen“. Denn Stress hat unseren Vorfahren das Überleben gesichert. Gehen wir in die Steinzeit zurück. War der Säbelzahntiger in Sicht, hat Stress alles in unserem Körper gebündelt: Konzentration Muskelkraft, schnell weglaufen können und sich im Notfall verteidigen.

Stau statt Säbelzahntiger

Der Unterschied zu heute: Heute ist es nicht mehr der Säbelzahntiger, sondern der Stau auf der A8, der Job oder es sind die schreienden Kinder, die uns stressen. Und noch wichtiger: Der Stress heute wird deutlich schneller zu chronischem Stress. Denn früher war der Stress vorbei, wenn der Säbelzahntiger weg war und man entspannt am Lagerfeuer saß, heute neigen wir dazu, Dauerstress zu empfinden. Die Folgen können verheerend sein, so Dr. Hillert: „Cortisol und bestimmte Hormone steigen dauerhaft an, die zu erhöhtem Blutdruck oder erhöhtem Blutzucker führen können und noch vielen anderen negativen Faktoren, die sich dann gesundheitlich bemerkbar machen.“

Kein Stress ist auch keine Lösung!

Stress verhindern sei laut Dr. Hillert aber nicht die Lösung: „Es ist unmöglich niemals Stress zu empfinden. Und sind wir ehrlich: Es wäre langweilig. Stress ist das Salz in der Suppe und bringt uns immer wieder dazu, Herausforderungen anzugehen. Der Mensch wurde letztlich von der Evolution nicht für ein Leben im Schlaraffenland erfunden! Keine Verpflichtungen und nur noch Freizeit hieße ein Leben ohne Ziele und Werte, für die wir bereit sind, uns praktisch einzusetzen. Das würde uns letztlich träge und unglücklich machen."

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Perspektivwechsel hilft!

Aber wie also mit Stress direkt umgehen? Ein Perspektivwechsel hilft! Versuchen Sie mal, eine stressige Situation anders zu bewerten. Ja, sie ist stressig, aber gibt es etwas Positives, das zu dem Stress geführt hat? Wenn der Job stresst – Seien Sie dankbar, dass Sie einen Job haben, in dem Sie gebraucht werden! Stresst Sie der Stau – halten Sie kurz inne und genießen die erzwungene Pause: Klassik Radio an und entspannen!

Horrorszenario statt Beruhigung

Neben seiner Arbeit als Psychotherapeut, gibt Prof. Dr. Dr. med. Andreas Hillert auch Seminare für angehende Opernsänger zur Stressreduktion. Ein großes Thema sind natürlich Auftrittsangst und Lampenfieber. „Die natürliche Reaktion bei Lampenfieber ist, sich immer wieder zu beruhigen. Also: ‚wird schon nicht so schlimm werden‘, oder ‚jetzt komm mal wieder runter, du kannst doch den Text‘. Aber durch das ständige Beruhigen, kann das Stresssystem immer wieder nachladen und neues Adrenalin nachschießen“. Der richtige Weg, wenn er auch Überwindung kostet, ist: sich auf die Angst einzulassen. Sie zu spüren. Das Horrorszenario im Kopf zulassen. Für einen Moment kann das die Angst verstärken. Aber unser Stresssystem kann nicht lange auf dem Pik arbeiten. Lassen wir uns also voll auf die Angst ein, dann ist sie auch relativ schnell wieder verpufft!

Klassik ein Beispiel für Stressreduktion

Die Klassik ist laut Dr. Hillert ein gutes Beispiel für Stressreduktion: Klassik, die reine Entspannung bringen würde, wäre langweilig. Klassik muss Spannung aufbauen und durch Harmonien wieder ablassen. Stress darf also sein! Aber man muss lernen, damit umzugehen.

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